Fördergelder sicher: Das passiert jetzt auf dem Gelände der alten Munitionsfabrik

Dresden - Gute Nachricht für Dresdens Handwerker: An der Meschwitzstraße in der Neustadt wird ein ehemaliges Industriegelände von Altlasten befreit und anschließend mit einer Mehrzweckhalle bebaut.

Auf diesem schadstoffbelasteten Gelände in der Albertstadt soll später die Mehrzweckhalle gebaut werden.
Auf diesem schadstoffbelasteten Gelände in der Albertstadt soll später die Mehrzweckhalle gebaut werden.  © Ove Landgraf

Eine entsprechende Zusage für europäische Fördermittel in Höhe von 950.000 Euro hat die Landesdirektion Sachsen (LDS) am Dienstag erteilt.

Das am nordöstlichen Rand der Albertstadt gelegene Grundstück blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Ab 1875 befanden sich hier eine Munitionsfabrik und eine Artilleriewerkstatt, zeitweise arbeiteten dort bis zu 3500 Menschen.

Die Explosion eines Magazindepots im Jahr 1916 (drei Tote, 20 Verletzte) zerstörte über einen Kilometer Gleisanlagen sowie mehr als zwei Dutzend Gebäude und verteilte zudem giftige Chemikalien im Boden.

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Zu DDR-Zeiten zog das VEB Kraftfahrzeuginstandsetzungswerk ein, wodurch weitere Belastungen hinzukamen. Bis heute lassen sich auf dem Gelände Schadstoffe wie Schwermetalle, Ölreste und andere gesundheitsgefährdende Substanzen nachweisen.

HWK-Chef Brzezinski freut sich und mahnt: "Entscheidend ist, dass..."

Andreas Brzezinski (56) ist Hauptgeschäftsführer der HWK Dresden.
Andreas Brzezinski (56) ist Hauptgeschäftsführer der HWK Dresden.  © Petra Hornig

Mittelfristig soll auf dem rund ein Hektar großen Grundstück ein Handwerkerhof mit fünf Hallen entstehen, die anschließend an Gewerbetreibende vergeben werden.

Dresdens Handwerkskammer-Chef Andreas Brzezinski (56) begrüßt die Aussicht auf zusätzliche Flächen, mahnt jedoch:

"Entscheidend ist nun, dass die entstehenden Gewerbeflächen auch zu wirtschaftlich tragfähigen Konditionen angeboten werden, damit das Handwerk dort eine realistische Perspektive erhält."

Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf, Petra Hornig

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