Dresden - Dresden leistet sich ein neues Berufsschulzentrum Elektrotechnik für happige 140 Millionen Euro. Doch das Geld sei gut investiert, meint nicht nur der Ministerpräsident. Denn im deutschlandweit ersten englischsprachigen Jahrgang vor Ort werden dringend benötigte Fachkräfte ausgebildet.
Das "Silicon Saxony" boomt. Im Dresdner Norden entsteht derzeit Deutschlands größte Chipindustrie. Doch spätestens, wenn ESMC 2027 die Arbeit aufnimmt, benötigen die Chipgiganten über 12.000 Fachkräfte. Mit der neuen Schule will der Freistaat seine Arbeiter von morgen vor Ort ausbilden.
So wird erstmals in Deutschland ein Berufsschulgang komplett auf Englisch angeboten. "Wenn wir wollen, dass Wohlstand erhalten bleibt, dann müssen wir auf ausländische Fachkräfte setzen", so Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU).
Englische Bücher, Texte, Lehrer: Um die Anglo-Abgänge anbieten zu können, müssen ganze Verordnungen angepasst werden.
Kultusminister Conrad Clemens (42, CDU) erklärt: "Dafür sind wir bereits mit der IHK im Gespräch."
BSZ in Dresden soll in Rekordgeschwindigkeit gebaut werden
In erster Linie bleibe die Ausbildungssprache Deutsch. Die englischsprachige Klasse soll vor allem ausländische Interessierte ansprechen. Und "Englisch ist längst Branchen-Sprache", ein entsprechender Abschluss von Vorteil, so Clemens.
100 Millionen Euro werden durch die EU finanziert, den Rest übernehmen Stadt und Freistaat. "Ich bin happy, dass wir das verhandeln konnten", so Dresdens EU-Abgeordneter Matthias Ecke (42, SPD) gegenüber TAG24.
Mit diesem Geld soll das BSZ in Rekordgeschwindigkeit gebaut werden: Der Unterricht soll demnach im Frühjahr 2029 beginnen.