Große Bürgerumfrage: Dresdner haben mehr Geld in der Tasche - aber leider nicht alle

Dresden - Wie leben die Dresdner und was stört sie an ihrer Stadt? Das versucht das Rathaus aller zwei Jahre mit der Kommunalen Bürgerumfrage herauszufinden. Von März bis Mai 2022 war es mal wieder so weit - am Freitag wurden die Ergebnisse präsentiert. Die sind allerdings durchwachsen.

Die Chefin der Kommunalen Statistikstelle Lioba Buscher (55) und ihre Mitarbeiter haben die Ergebnisse der Befragung vorgestellt.
Die Chefin der Kommunalen Statistikstelle Lioba Buscher (55) und ihre Mitarbeiter haben die Ergebnisse der Befragung vorgestellt.  © Ove Landgraf

Die gute Nachricht zuerst: Die Dresdner haben mehr Geld in der Tasche. Im Schnitt verfügte ein Haushalt über ein monatliches Nettoeinkommen von 2500 Euro, das sind 200 Euro mehr als zwei Jahre zuvor.

Allerdings sind etwa 16 Prozent der Haushalte armutsgefährdet. Das sind nur etwas weniger als 2020.

Bei einem Ein-Personen-Haushalt liegt die Schwelle hierfür bei 1200 Euro und bei einer vierköpfigen Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2520 Euro.

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Das Plus im Portemonnaie müssen die Dresdner allerdings für die gestiegenen Mieten ausgeben. Im Durchschnitt zahlt ein Dresdner Mieterhaushalt monatlich insgesamt 643 Euro für das Wohnen. 2020 waren es noch 608 Euro.

Das Fahrradwegesystem sorgt bei den Dresdnern für Kritik.
Das Fahrradwegesystem sorgt bei den Dresdnern für Kritik.  © Petra Hornig

Hohe Mieten und Preise von Grundstücken sowie Immobilien eines der größten Probleme

Das durchschnittliche Nettoeinkommen der Dresdner ist in den vergangenen zwei Jahren gestiegen.
Das durchschnittliche Nettoeinkommen der Dresdner ist in den vergangenen zwei Jahren gestiegen.  © imago/Rüdiger Wölk

So geben Dresdens Haushalte im Schnitt 28 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen aus. Bei einem Drittel sind es sogar über 30 Prozent und bei den armutsgefährdeten Haushalten sogar mehr als die Hälfte.

Die hohen Mieten und Preise von Grundstücken und Immobilien sind für die befragten Dresdner deshalb erneut eines der größten Probleme in der Stadt.

Dazu zählen auch der Verkehr mit dem "verbesserungswürdigen Fahrradwegesystem", dessen Bedeutung weiter zugenommen hat, sowie der Rechtsextremismus.

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Die Ergebnisse aus der Umfrage seien für viele Ämter wichtig und würden beispielsweise für Fördermittel-Anträge oder die Analyse des Wohnungsmarkts gebraucht, erklärt Dresdens Chef-Statistikerin Lioba Buscher (55).

Sie sind unter dresden.de/statistik veröffentlicht.

Titelfoto: Bildmontage: imago/Rüdiger Wölk/Ove Landgraf

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