Jubiläum in Großzschachwitz: Wie aus einem DDR-Feierabendheim ein modernes Seniorenzentrum wurde

Dresden - Aus dem sozialistischen Heim für Alte, körperlich Behinderte und geistig Zurückgebliebene ist ein liebevoll gestaltetes Zuhause für unsere Senioren geworden. 40 Jahre Jubiläum des AWO-Seniorenzentrums "Prof. Rainer Fetscher" in Großzschachwitz wurden am Dienstag gefeiert.

Seit 39 Jahren im Dienst des Seniorenheims: Elke Lützenberg (59, l.) und Petra Url (58).
Seit 39 Jahren im Dienst des Seniorenheims: Elke Lützenberg (59, l.) und Petra Url (58).  © Amac Garbe

Fähnchen flattern auf dem Vorplatz, Luftballons schmücken die Hausecken, an überdachten Biertischen nehmen die ersten Senioren Platz. Das Dresdner Jazz-Trio "Blue Alley" spielt lässig ein paar Songs an.

Bei Instandsetzung 1983 hieß die Anlage noch "Feierabendheim" und bot in Vierbettzimmern Platz für 557 Menschen bei rund 200 Betreuern. "Wir haben Einzel- und Doppelzimmer für Paare. Es gibt eine Wohneinheit mit 17 Betten und weitere neun mit 25 bis 27 Betten, je nach Anspruch der Kurzzeitpflege", berichtet der stolze Leiter Nico Herbrich (49).

220 Angestellte sorgen sich um das Wohl der Bewohner. Dazu kommen Ehrenamtler und Dienstleister von außen: "Monatlich zähle ich 560 Köpfe, die hier mitarbeiten."

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In seiner Geschichte hat das Seniorenheim viel erlebt.

Plätze werden immer teurer

Dörthe Bremer (83) wohnt seit letztem November im AWO-Seniorenheim und ist "glücklich".
Dörthe Bremer (83) wohnt seit letztem November im AWO-Seniorenheim und ist "glücklich".  © Amac Garbe
Außenansicht des Seniorenheims in der Jonsdorfer Straße in Großzschachwitz.
Außenansicht des Seniorenheims in der Jonsdorfer Straße in Großzschachwitz.  © Amac Garbe
Dem Bedarf entsprechend und liebevoll führt der Einrichtungsleiter Nico Herbrich (49) das Seniorenheim.
Dem Bedarf entsprechend und liebevoll führt der Einrichtungsleiter Nico Herbrich (49) das Seniorenheim.  © Amac Garbe

In der DDR gegründet, gab die Stadt Dresden 1992 die Betreuung in die Hände der Arbeiterwohlfahrt (AWO).

Mit der großen Renovierung von 1998 bis 2002 (23 Millionen Euro) wurde die Anlage wesentlich verändert: Die beiden siebenstöckigen Plattenbauten wurden um ein Stockwerk reduziert und ein Spitzdach wurde eingesetzt. Der gläserne Rundbogen für Veranstaltungen entstand. Das ist kein Heim mehr, hier ist man daheim.

Sozialministerin Petra Köpping (64, SPD) war nicht das erste Mal zu Besuch, legte nach ihrer Dankesrede den Finger in die Wunde. Denn ein Platz im AWO-Seniorenzentrum kostet derzeit 2500 Euro monatlich, Tendenz steigend: "Die Plätze werden immer teurer. Daher ist jeder Kostenbeitrag, den wir gesellschaftlich erhöhen, gut."

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Aber erstmal wurde gefeiert!

Titelfoto: Bildmontage: Amac Garbe

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