Dresden - 42 Jahre lang war er ein treuer Begleiter für Kinder und Eltern: der Ferienpass der Stadt Dresden. Für nur 10 Euro gab’s zuletzt nicht nur jede Menge Eintrittsgutscheine, sondern auch ein Nahverkehrsticket für die gesamten Sommerferien. Doch damit ist Schluss. Nun gibt es den Ferienkalender.
Wie die Stadt bereits im April auf Anfrage von TAG24 bestätigte, ist die Entscheidung längst gefallen: "Ja, die verkaufte Broschüre mit Fahrausweis für den öffentlichen Nahverkehr und die Gutscheine der Vorjahre entfallen."
Stattdessen gibt es nun einen Online-Ferienkalender. Kostenlos, ja. Aber ohne Vergünstigungen. Ohne Ticket. Ohne Heft zum Anfassen. Auf der Website finden sich rund 250 Angebote - von Kunstworkshops über Theaterkurse bis hin zu Führungen und Sportaktionen.
Viele davon sind laut Rathaus kostenlos oder günstig. Insgesamt sind mehr als 80 Veranstalter beteiligt, darunter Kinder- und Jugendhäuser, Museen, Sportvereine, sogar der Zoo.
Eine physische Form wie beim Ferienpass sei jedoch nicht geplant, wie eine Sprecherin des Rathauses bestätigt: "Wir denken, dass diese Generation gut mit der Online-Variante klarkommt. Ein Vorteil ist, dass wir die Angebote online immer aktualisieren können."
Ferienkalender: Selbst suchen, selbst organisieren und selbst zahlen
Doch Eltern zeigten sich empört. Der Elternrat der 85. Grundschule hatte sogar eine Petition für den Erhalt des Ferienpasses gestartet, jedoch ohne Erfolg.
Für sie war der Ferienpass "eine sehr wichtige Investition in die Bildung und Entwicklung der Kinder". Doch statt Ticket und Gutscheinen bleibt nun nur die digitale Übersicht.
Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 16 Jahren können nach Themen, Altersgruppen oder Stadtteilen filtern. Der neue Ferienkalender ist eine Art Orientierungshilfe, wie das Rathaus einräumt.
Eine Einladung zum selbst Suchen, selbst Organisieren - und selbst Zahlen.