Merkel-Besuch in Dresden: Fans und Feinde begrüßen Ex-Kanzlerin

Dresden - Altbundeskanzlerin Angela Merkel (70, CDU) stattete der Landeshauptstadt am Montag einen Besuch ab. Anlässlich der neuen Ausstellung im Hygienemuseum "Freiheit" liest sie hier zum ersten Mal aus ihrem gleichnamigen Buch vor.

Katja freute sich auf Angela Merkel (70, CDU).  © Steffen Füssel

Zuvor konnten sich Merkel-Fans ihre Ausgabe der Memoiren im "Haus des Buches" (Thalia) signieren lassen. "Ich habe großen Respekt vor Frau Merkel", sagt Petra (66). Klar, sie habe nicht alles richtig gemacht. "Aber wer macht das schon 16 Jahre lang?"

Petra ist auch in der DDR geboren, hat hier gelernt und geheiratet.

"Frauen in Führungspositionen mussten wir uns erkämpfen! Frauen mussten doppelt so gut sein wie Männer. Frau Merkel ist auch ein Vorbild für mich."

Dresden Lokal Nach 20 Jahren am Theater: Maskenbildnerin macht Schluss

Doch es kamen nicht nur Anhänger. Die rechtsextremen "Freien Sachsen" hatten rund um Dresdens "Querdenken"-Chef Marcus Fuchs (40) zum Gegenprotest geladen, etwa 50 waren dabei, auch rund 100 Polizeikräfte.

Anzeige

Die einen freuen sich auf Merkel, die anderen sind wütend

Petra (66) erreichte ihr Ziel: ein Autogramm in ihrem Merkel-Buch.  © Steffen Füssel
Marcus Fuchs mobilisierte vor dem Thalia-Store.  © Steffen Füssel
Gegner von Angela Merkel brachten ihren Unmut auf Transparenten zum Ausdruck.  © Steffen Füssel

"Frau Merkel hat das Land in Grund und Boden gewirtschaftet", sagt ein Gegendemonstrant (69) zu TAG24. Autos, Stahl, Alu, Textil - die Großindustrie sei ihretwegen abgewandert. Und trotz drei Jahren Rezession explodiere gerade der Aktienmarkt.

"Wo es Verlierer gibt, gibt es immer auch Gewinner. Also: Wo ist unser Geld?"

Während es draußen rumorte, saß die Altkanzlerin gemütlich im dritten Stock, Thalia war abgeriegelt. Taschenkontrollen gab es im Erdgeschoss, ein Polizist mit Maschinenpistole stand zur Sicherheit im Treppenhaus. Presse war drinnen nicht erwünscht.

Dresden Lokal DDR-Platte im Studentenviertel aufgemotzt, dafür muss nun mehr gezahlt werden

Funfact zum Schluss: Angela Merkel rief die Leute mit "der Nächste bitte" auf. Dann durften die Fans ein Selfie mit ihr machen und/oder sich ein Autogramm von ihr holen.

Mehr zum Thema Dresden Lokal: