Nach 139 Jahren! Autohaus Zobjack muss Insolvenz beantragen und gibt Standort auf
Dresden - Ein traditionsreiches Familienunternehmen zieht sich aus Dresden zurück. Aufgrund der Wirtschaftslage hat das Autohaus Zobjack (1886 gegründet) Insolvenz beantragt. Bald schließt die Niederlassung in Laubegast für immer.

Im 19. Jahrhundert wurde der Betrieb zunächst für Nähmaschinen-Reparaturen gegründet.
Ab 1926 wurde daraus ein Autoservice - und der überlebte einiges: einen weiteren Weltkrieg, zwei Diktaturen, Hochwasser. Nicht so die schwache Konjunkturphase, in der Deutschland jetzt steckt.
Geschäftsführer Torsten Zobjack (59) fällte eine schwere Entscheidung - gegen Dresden.
"Dieser Rückzug schmerzt. Aber die wirtschaftliche Lage lässt unsere Art und Größe von Familienunternehmen nicht zu", erklärt seine Tochter und Prokuristin Jessica Zobjack (33). Sie verweist auf steigende Kosten für Personal, Energie, Autoteile.
Außerdem sei die Nachfrage nach Opel-Neuwagen und Wohnwagen rückläufig, wesentliche Geschäftszweige für die Laubegaster Filiale.
Zobjack: Niederlassung in Pirna bleibt bestehen

Weitere Belastung? Die Rückzahlung von Corona-Krediten. Und die Dauer-Straßenbaustelle auf der Österreicher Straße: "Dadurch war die direkte Schneise zum Autohaus abgebrochen. Die Neukundengewinnung wurde erschwert."
Noch ist die Filiale übrigens geöffnet, das Geschäft aber auslaufend. Mancher der 35 Angestellten ist schon auf Jobsuche. "Unsere Niederlassung in Pirna bleibt bestehen. Wir werden aber nicht alle Mitarbeiter übernehmen können."
Der Pirnaer Standort ist deutlich kleiner, hier werden Gebraucht- statt Neuwagen verkauft. Die Nachfrage danach bleibt laut Zobjack relativ stabil.
Titelfoto: Ove Landgraf