Angriff auf jungen Punk: Demo durch Striesen endet mit Pyro

Dresden - Im eher ruhigen Gebiet zwischen den Stadtteilen Striesen und Blasewitz bekommt die Idylle Risse: Nachdem hier schon der Europaabgeordnete Matthias Ecke (42, SPD) von Rechtsextremisten krankenhausreif geschlagen wurde, traf es vor zwei Wochen einen jungen Punk (18). Deshalb machte die linke Szene am Donnerstag in den Stadtteilen mobil.

Am Donnerstagabend trafen sich rund 250 Demonstranten am Fetscherplatz.  © Stefan Hässler

Zwei Haftbefehle reichten offenbar nicht: In der Nähe des Stresemannplatzes nahm die Polizei am 27. Juli gegen 2.20 Uhr einen Mann (40) fest.

Er ist verdächtig, den Teenager mit einer Flasche schwer verletzt zu haben, kam nun ins Gefängnis. Detaillierter beschreibt den Angriff die "Antifa Elbflorenz".

Demnach soll der Punk nach einer Party an zwei biertrinkenden Männern und einem Hund vorbeigekommen sein. Diese sollen ihn als "Zecke" bepöbelt und versucht haben, seine linken Anstecker abzureißen.

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Auch nach einem Fluchtversuch sollen sie ihn mit der Flasche zu Boden geschlagen, dann auf ihn weiter eingetreten haben. Er musste eine Woche ins Krankenhaus, die Rede ist unter anderem von Kieferbrüchen.

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Von einigen Balkonen aus gab es Zuspruch.  © Stefan Hässler

Verwendung von Pyrotechnik erlaubt

Der Demonstrationszug führte über die Borsbergstraße.  © Stefan Hässler

Um auf den Fall aufmerksam zu machen, sammelten sich rund 250 Demonstranten am Donnerstagabend ab 18 Uhr am Fetscherplatz, erinnerten in Redebeiträgen an vergangene Angriffe von Rechtsextremisten in Dresden.

Ab 18.35 Uhr setzte sich der Zug über die Borsbergstraße in Bewegung, bog in die Bertolt-Brecht-Allee ab und zog über Stübelallee und Fetscherstraße zum Startpunkt zurück.

Wurde die Demo auf der Borsbergstraße von Biertrinkern als "Juden" antisemitisch beschimpft, gab es an anderer Stelle von Balkonen Zuspruch. Gegen 19.45 Uhr endete die Demo mit dem angezeigten und damit erlaubten Abbrennen von Pyrotechnik am Fetscherplatz.

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Die Polizei sicherte den Aufzug mit wenigen Beamten ab, einen Grund einzugreifen, hatten sie nicht.

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