Nach Corona: Wieder mehr Liebesdamen gemeldet

Dresden - Das Rotlichtgewerbe in Sachsen hat offenbar wieder Konjunktur: Sowohl die Zahl der offiziell gemeldeten Prostituierten als auch die der Bordelle stieg in den vergangenen Jahren an.

Eine Liebesdame wartet in einem Laufhaus auf Freier. Die Zahl der Prostituierten ist in Sachsen gestiegen.  © DPA

Ende 2024 waren 988 Liebesdamen bei den Behörden registriert, wie aus einer Antwort des Sozialministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht.

Das waren etwa 61 mehr als 2023 und 119 mehr als 2022 zu Corona-Zeiten.

Bei den angemeldeten Prostitutionsgewerben gab es einen Anstieg auf 81 Betriebe (plus 13), darunter 76 Bordelle und fünf Vermittlungen.

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Allerdings: Die im Freistaat tätigen Beratungsstellen Leila und Daria sprechen von mehr als 1400 Kontakten. Sachsens ehemalige Justizministerin Katja Meier (46, Grüne) sieht deshalb ein erhebliches Dunkelfeld.

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"Die Diskrepanz zwischen den offiziellen Zahlen der Staatsregierung und der Realität der Beratungsstellen ist beunruhigend", sagt sie. Viele Prostituierte würden sich aus Angst vor Stigmatisierung, Datenschutzbedenken oder ausländerrechtlichen Gründen nicht registrieren.

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