Debatte zum Radverkehr: Dresdner Stadträte strampeln sich ab
Dresden - Hitzige Töne gab es bei der Debatte zur Dresdner Radverkehrspolitik am Mittwochabend. Eingeladen in den Festsaal der Dreikönigskirche (Neustadt) hatte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC).
Zwei Stunden dauerte die Diskussion mit ganz vielen Zahlen, Daten, Fakten. Gesprochen wurde über die Verkehrssicherheit von Kindern, den Erfolg der "MOBIbikes" und den Ausbau von Fahrradstraßen.
Diese müssten für Radler intuitiv sein und den Alltag erleichtern, forderte Stadtrat Stefan Engel (31, SPD). Die Planung dafür müsse zukünftig an Fahrt aufnehmen.
Eine zusätzliche Fahrradstraße wünschte sich der Neustädter FDP-Kandidat Hai Bui (31, FDP) in seinem Wahlkreis, nämlich auf dem viel beradelten Dammweg.
Verkehrsversuche seien ein grundsätzlich probates Mittel in der Verkehrspolitik, sagte Stadtrat Veit Böhm (57, CDU), rechtfertigte im gleichen Atemzug aber seine Ablehnung des Versuchs am Blauen Wunder.
Letzterer hätte bis zum Ende stattfinden sollen, bemerkte Stadträtin Susanne Krause (40, Grüne).
Weitere Themen: Pendlerverkehr und das Parken in der Stadt
Andere Themen waren der Pendlerverkehr und die Aufteilung des Straßenraums. "Es gibt kein Grundrecht auf kostenloses Parken", sagte Stadtrat Martin Schulte-Wissermann (53, Piraten) mit Blick auf mehr als 200.000 gemeldete Dresdner Fahrzeuge. Er sprach sich für eine autofreie Äußere Neustadt aus.
"Wenn wir Autos aus der Stadt verbannen, nehmen wir den Bürgern viel ihrer individuellen Mobilität", warnte Torsten Nitzsche (48, Freie Wähler) an anderer Stelle.
Die AfD war nicht zur Veranstaltung eingeladen. Vom "Team Zastrow" kam eine Absage.
Stadtrat Johannes Lichdi (60, "Wahlplattform Dissident:innen") verteilte vor der Kirche Flyer: "Wenn wir schon drinnen unseren Standpunkt nicht äußern dürfen, machen wir eben draußen auf uns aufmerksam."
Titelfoto: Fotografisch