Dresden verliert 1,5 Millionen bei Blitzer-Einnahmen: Hier kommt schon bald der nächste hin!

Dresden - Statt aller dreieinhalb Minuten tappte im vergangenen Jahr im Stadtgebiet nur noch alle sechseinhalb Minuten ein Raser oder Rotlichtsünder in eine der 24 Dresdner Blitzer-Fallen. Auch die Einnahmen sanken.

Weniger Verkehr und die hohe Bekanntheit in der Stadt: Der Bergstraße-Blitzer nahm nur noch 182.359 Euro ein. 2019 waren es knapp 200.000 Euro mehr.
Weniger Verkehr und die hohe Bekanntheit in der Stadt: Der Bergstraße-Blitzer nahm nur noch 182.359 Euro ein. 2019 waren es knapp 200.000 Euro mehr.  © Petra Hornig

2019 lösten die Blitzer im Stadtgebiet 143.285-mal aus. 5166 Verstöße davon beziehen sich auf rote Ampeln.

2020 blitzte es hingegen lediglich 79.233-mal. 2543 Rotlicht-Verstöße sind da schon mitgezählt. Die Höhe der Bußgelder sank von 3,7 auf 2,2 Millionen Euro.

Hauptgrund dafür ist das veränderte Mobilitätsverhalten während der Corona-Pandemie. Einerseits waren während der zwei Lockdowns schlicht weniger Autos unterwegs. Eine Studie der TU Dresden belegte einen Rückgang zu Ostern um 60 Prozent.

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Zudem tappen vor allem ortsfremde in Blitzer-Fallen. Reisen aber waren und sind durch Corona jedoch stark eingeschränkt.

Obendrein hatte die Stadt während des ersten Lockdowns die stationären Messanlagen neu justiert. Lediglich "unbelehrbare Raser" mussten damit rechnen, dass es blitzt.

"Es ging nicht darum, Bagatelldelikte zu ahnden, sondern um notwendige Gefahrenabwehr", so Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (53, CDU).

Das sind die Top 3 der Dresdner Blitzer

Die beiden Waldschlößchenbrücke-Blitzer spülten 348.080 Euro in die Stadtkasse, das sind etwa 130.000 Euro weniger, als im Vorjahr.
Die beiden Waldschlößchenbrücke-Blitzer spülten 348.080 Euro in die Stadtkasse, das sind etwa 130.000 Euro weniger, als im Vorjahr.  © Petra Hornig

Dennoch sorgten einige Starenkästen für reichlich graue Haare bei den Autofahrern: Die beiden Blitzer auf der Waldschlößchenbrücke brachten es noch immer auf Bußgeld-Einnahmen von 348.080 Euro (2019: 478.390).

Auf Platz zwei folgt der Blitzer auf der Pillnitzer Landstraße mit 271.020 Euro (2019: 522.840).

Auf Platz drei liegt die Anlage an der Bergstraße. Auch hier sanken die Einnahmen von 378.555 auf 182.359 Euro. Die Blitzer-Gelder gehen zweckungebunden in den Haushalt.

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In den vorigen Jahren ist sowohl die Zahl an stationären Blitzern als auch die Höhe der Bußgeld-Einnahmen stark gestiegen.

Achtung! Der nächste Blitzer kommt nach Mickten

An der Lommatzscher Straße (Ecke Trachauer Straße) wird ein neuer Blitzer aufgebaut.
An der Lommatzscher Straße (Ecke Trachauer Straße) wird ein neuer Blitzer aufgebaut.  © Petra Hornig

Autofahrer aufgepasst!

Die Stadt plant einen neuen Blitzer in Mickten. "Anfang des Jahres" soll die neue Anlage scharf geschaltet werden.

Konkret geplant ist die stationäre Geschwindigkeits- und Rotlichtmessanlage auf der Lommatzscher Straße in Höhe der Trachauer Straße.

In dem Bereich liegen mehrere Schulen - die Ampel ist zentral für mehrere Schulwege. Vor allem der Rotlicht-Blitzer passt ins neue Konzept der Stadt, solche Verstöße konsequent zu ahnden.

In den vergangenen Jahren stieg die Anzahl der "Rotlichtmessanlagen" von drei auf nun sieben.

Titelfoto: Petra Hornig

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