Millionenprojekt mit Campuslinie: Jetzt starten die Vorarbeiten für den Neubau der Nossener Brücke

Dresden - Das Mammutprojekt Nossener Brücke mit Campuslinie ist nicht von der Haushaltssperre betroffen, sprengt sogar die Dimensionen des Carolabrücken-Neubaus. 324 Millionen Euro sind geplant, um das marode Bauwerk in Löbtau/Südvorstadt abzureißen und mit einem dritten Brückenzug für die neue Straßenbahnlinie zur TU Dresden neu zu errichten.

Blick auf die baufällige Nossener Brücke im August.
Blick auf die baufällige Nossener Brücke im August.  © Eric Münch

Noch fehlt zwar der Förderbescheid des Freistaates. Dennoch starten nun erste Baumfällungen an der Nürnberger Straße für den geplanten Baustart im Juni kommenden Jahres.

Für Leitungsarbeiten (Internet) wird ab Mittwoch ein Großteil der Bäume auf der Nordseite der Nürnberger Straße gefällt, einige Nebenstraßen dafür gesperrt.

Bis Mitte Januar muss der Freistaat noch 85 Millionen Euro Fördermittel (kommt letztlich aus dem Bundes-Sondervermögen Infrastruktur) bereitstellen, wovon Baubürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne) aber fest ausgeht.

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"Ein weiterer Aufschub des Projektes ist nicht möglich", sagte er am Montag mit Verweis auf die mehr als verschlissene Brücke, auf der darum auch nur noch teils zwei von vier Fahrspuren befahrbar sind.

Vorbereitungen starten: Ab morgen sollen Bäume an der Nürnberger Straße gefällt werden.
Vorbereitungen starten: Ab morgen sollen Bäume an der Nürnberger Straße gefällt werden.  © Ove Landgraf
Baubürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne, 2.v.r.) stellte gestern mit Vertretern von DVB und SachsenEnergie die Ausbau-Pläne vor.
Baubürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne, 2.v.r.) stellte gestern mit Vertretern von DVB und SachsenEnergie die Ausbau-Pläne vor.  © Ove Landgraf
Nach dem Neubau soll die Straßenbahn auf der Nossener Brücke zwischen Löbtau und Strehlen verkehren.
Nach dem Neubau soll die Straßenbahn auf der Nossener Brücke zwischen Löbtau und Strehlen verkehren.  © Visualisierung: DVB AG
Mit neuer Straßenbahnlinie im eigenen Gleisbett: So soll die umgebaute Nürnberger Straße 2030 aussehen.
Mit neuer Straßenbahnlinie im eigenen Gleisbett: So soll die umgebaute Nürnberger Straße 2030 aussehen.  © Visualisierung: DVB

Auch provisorische Medienbrücke wird zurückgebaut

Die Straßenbahn (hier Haltestelle Bernhardstraße) soll die Buslinie 61 ersetzen, die auch viele Studenten nutzen.
Die Straßenbahn (hier Haltestelle Bernhardstraße) soll die Buslinie 61 ersetzen, die auch viele Studenten nutzen.  © Visualisierung: Landeshauptstadt Dresden

Nach Baubeginn im Juni soll die nördliche Straßenhälfte der Nürnberger Straße umgebaut (Bahn erhält begrüntes Gleisbett) und ab Januar 2027 zunächst der nördliche Brückenzug (besteht aus vier Einzelbrücken) abgerissen und neu errichtet werden.

Der Verkehr soll bis auf wenige kurze Unterbrechungen über den südlichen Zug (je einspurig) geführt werden. Vollsperrungen soll es nur kurzzeitige sowie in der Nacht geben.

Ab Mitte 2028 wird der dritte Brückenzug (verläuft dann mittig) für die Straßenbahn errichtet und der südliche Zug nach Abriss neu gebaut. Der Verkehr weicht dann auf die fertige Nordseite aus.

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Auch die provisorische Medienbrücke wird zurückgebaut, mit dem Medientunnel (für Fernwärme, Strom), der mit einem 130 Tonnen schweren Bohrer unter den DB-Gleisen gegraben wurde, ersetzt.

Ab Mai 2030 soll dann die neue Straßenbahnlinie über 1,7 Kilometer von der Tharandter Straße bis zum Nürnberger Ei rollen, die Buslinie 61 (40.000 Fahrgäste täglich) ersetzen. Ein Jahr später soll der letzte Abschnitt bis Wasaplatz fertig werden. Insgesamt müssen 63 Bäume weichen, 130 werden neu gepflanzt.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch, Ove Landgraf

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