Streit um die mobilen Pendler: Jeder Zweite soll Bus oder Rad nutzen

Dresden - Mehr Klimaschutz, weniger Autoverkehr - das sieht der "Mobilitätsplan 2035+" für Dresden vor. Dessen Leitziele wurden vergangene Woche auch von den Mitgliedern der CDU-Ratsfraktion mit beschlossen. Doch so mancher Christdemokrat scheint mit seiner Entscheidung zu hadern.

Laut Mobilitätsplan sollen 2035 etwa 75 Prozent der Wege zu Fuß, mit ÖPNV oder dem Fahrrad zurückgelegt werden.
Laut Mobilitätsplan sollen 2035 etwa 75 Prozent der Wege zu Fuß, mit ÖPNV oder dem Fahrrad zurückgelegt werden.  © Thomas Türpe

"Wir müssen das Pendeln attraktiv halten, auch weil wir die Arbeitskräfte aus den Umlandgemeinden in Zukunft brauchen werden", macht Veit Böhm (57), Sprecher für Verkehrspolitik, deutlich.

Der Kaditzer wünscht sich von seinen Kollegen "mehr Realismus" in der Debatte ums Auto, möchte die Leistungsfähigkeit der wichtigen Verkehrsachsen erhalten. Eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 lehnt er ab.

Maßnahmen, die Pendlerströme eindämmen könnten. So schwebt es etwa Stephan Kühn (43, Grüne) vor. "Bei den Pendlern ist das Ziel, dass diese zu mehr als 50 Prozent Fahrrad und ÖPNV nutzen", schreibt der Baubürgermeister auf Twitter.

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Derzeit seien es nur rund ein Viertel. Bis 2035 wünscht sich Kühn eine Elbmetropole, in denen Autos nur noch 25 Prozent der zurückgelegten Wegstrecke im Stadtgebiet übernehmen.

Für Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) gibt es in Dresdens Verkehrspolitik noch einiges an Klärungsbedarf.
Für Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) gibt es in Dresdens Verkehrspolitik noch einiges an Klärungsbedarf.  © Norbert Neumann

Die CDU-Stadtratsfraktion fragt dazu in einem Kommentar: "Für wie realistisch halten Sie das wirklich?" Die Zukunftsvisionen dürften also trotz einhelligem Beschluss im Rat noch für Diskussionsstoff sorgen ...

Titelfoto: Thomas Türpe

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