Trauern ohne Geldsorge: Dresdner Bestatterpaar ermöglicht letzte Wünsche
Dresden - Wenn plötzlich ein Mensch fehlt, ist das oft nicht nur traurig, sondern schnell auch teuer. Doch gerade beim Abschiednehmen schmerzen Einsparungen besonders. Dem will jetzt ein neues Projekt Abhilfe schaffen.
Das Dresdner Ehepaar Benjamin (33) und Adriana Wolf (46) betreibt seit 2018 das Bestattungsinstitut Muschter, traf dabei immer wieder auf schwierige Situationen: "Trauern sollte keine Frage der wirtschaftlichen Situation sein", sagt Benjamin Wolf.
"Niemand sollte Angst davor haben, beim letzten Gang nach Hilfe zu fragen."
In der Realität ist das aber komplizierter gedacht: "Eine Trauernde wollte selbst Spenden sammeln", so der Bestatter. "Dabei kann es aber zu Problemen mit dem Jobcenter kommen, also haben wir das für sie übernommen."
Es folgten einige Spendensammlungen, zum Beispiel für ein gemeinsames Essen einer Familie im Lieblingsrestaurant der plötzlich verstorbenen Mutter.
"Ein anderes Mal haben wir Geld gesammelt für ein Lebensbericht", so Wolf.
"Ein junger Vater war kurz nach der Geburt seiner Tochter verstorben – in dem Buch kann sie später nachlesen, wer er war und wo ihre Wurzeln liegen."
Projekt soll auf professionelle Beine gestellt werden
Nun wollten die Bestatter das Projekt auf professionelle Beine stellen, haben die gemeinnützige Unternehmergesellschaft "Das was bleibt" gegründet.
Wer will, kann hier allgemein oder auch für konkrete Trauerfälle spenden und dafür dann auch eine Spendenquittung bekommen.
Am morgigen Sonntag stellen die Bestatter das Projekt ab 11 Uhr zur Totensonntags-Gedächtnisfeier in der Feierhalle des Friedhofs Ottendorf-Okrilla vor.
Infos: www.daswasbleibt.de.
Titelfoto: Norbert Neumann