Zapfenzielwerfen statt Mario Kart: Hier spielen Kinder wirklich im Wald

Dresden - Seit 1999 finden Waldjugendspiele statt. Schulen müssen sich Anfang des Jahres bewerben, um mitmachen zu können. So konnten bereits über 100.000 Schüler an den Spielen teilnehmen.

Für Waldpädagogin Jana Mothes (49) sind die Waldjugendspiele eine tolle Möglichkeit, Kindern Natur näherzubringen.
Für Waldpädagogin Jana Mothes (49) sind die Waldjugendspiele eine tolle Möglichkeit, Kindern Natur näherzubringen.  © Eric Münch

So wie am gestrigen Dienstag 100 Dritt- und Viertklässler der 14. und 102. Grundschule, die ihr Klassenzimmer gegen die Dresdner Heide tauschten.

"Es treibt uns an, dass wir so vielen Kindern schon die Natur näherbringen konnten", betont Waldpädagogin Jana Mothes (49).

"Später erzählen uns Jugendliche, dass sie sich wegen der Spiele für einen Forstberuf entschieden haben."

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Auf einem Parcours mit insgesamt acht Stationen müssen die Schüler ihr Wissen zu Pflanzen und Tieren im Wald unter Beweis stellen. Je nach Leistung bekommen sie dafür Punkte.

Jede der acht Schülergruppen hat einen eigenen Namen. Eine von ihnen nennt sich: "Siegereichhörnchen".
Jede der acht Schülergruppen hat einen eigenen Namen. Eine von ihnen nennt sich: "Siegereichhörnchen".  © imago/imagebroker

Waldjugendspiele waren ein voller Erfolg

Forstbezirksleiter Bernd Dankert (62) begrüßt die Dritt- und Viertklässler und erklärt die Wichtigkeit von Teamwork, bevor es mit dem Parcours losgeht.
Forstbezirksleiter Bernd Dankert (62) begrüßt die Dritt- und Viertklässler und erklärt die Wichtigkeit von Teamwork, bevor es mit dem Parcours losgeht.  © Eric Münch

"Das Wichtigste ist, dass ihr zusammenarbeitet", betont Forstbezirksleiter Bernd Dankert (62).

Während des Parcours kommen die Kinder voll auf ihre Kosten. Von Zapfenzielwerfen bis hin zum Stockspiel ist alles dabei. "Der Hirschlauf ist auch lustig. Das ist wie Eierlauf, aber mit gebasteltem Geweih", freut sich Waldpädagogin Amanda Barthel (24).

Für Lehrerin Claudia Thierfelder (44) von der 14. Grundschule ist es "Balsam für die Seele", ihre Schüler dabei zu beobachten, wie sie beim Stockspiel versuchen, ihren Stock wiederzufinden: "Hier sind Kinder dabei, die vorher noch nie im Wald waren. Schön, dass wir es ihnen ermöglichen können."

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Doch das könnte sich bald ändern. "Aufgrund der aktuellen Haushaltslage ist ungewiss, wie es weitergeht. Vor allem dörfliche Schulen können sich den Transport hierher nicht leisten. Dann werden sie leider ausgeschlossen", so Waldpädagogin Mothes.

Titelfoto: Eric Münch

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