Davidstern erkannt: Angriff in Straßenbahn aus Judenhass?
Erfurt - Am Freitagmorgen wurde ein junger Fahrgast in einer Straßenbahn in Erfurt brutal angegriffen. Die Polizei vermutet hinter der Attacke offenbar Judenhass.

Wie die Beamten inzwischen erklärten, soll das 24-jährige Opfer eine Kette mit einem Davidstern getragen haben. Der Täter hatte dies erkannt und in der Folge den Mann in der Straßenbahn der Linie drei attackiert. Ermittelt wird vonseiten der Kripo wegen einer antisemitisch motivierten Straftat.
Der Angreifer wurde vom 24-Jährigen wie folgt beschrieben:
- etwa 30 Jahre alt
- ca. 185 Zentimeter groß
- deutscher Phänotyp
- blonde kurze Haare
Außerdem trug der Unbekannte einen weißen Kapuzenpullover, eine schwarze Jacke, eine schwarze Bauarbeiterhose mit grün aufgesetzten Taschen sowie schwarzen Arbeitsschuhen.
Der Gesuchte hatte während der Fahrt den 24-Jährigen heftig angegriffen. Laut Polizeiangaben beleidigte er den jungen Fahrgast, prügelte mehrfach auf ihn ein und versuchte sogar, ihn aus der Bahn zu ziehen. Als er sein Vorhaben nicht in die Tat umsetzen konnte, ließ der Angreifer von seinem Opfer ab und stieg an der Haltestelle "Straße der Nationen" aus.
Erfurt: Angreifer ließ sein Opfer nicht in Ruhe
Der 24-Jährige verließ wenig später am Europaplatz die Bahn und begegnete dort erneut seinem Angreifer. Auch hier schlug der Unbekannte auf ihn ein und bedrohte ihn. Danach flüchtete er.
Die Attacke in der Straßenbahn wurde nach bisherigen Erkenntnissen von mehreren Fahrgästen beobachtet. Aus diesem Grund sucht die Kripo Erfurt (0361/5743-24602) Zeugen, die Angaben zum Vorfall machen können.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa