Rechter Protest am Thüringer Landtag: Schilder zeigten Politiker in Sträflingskleidung
Erfurt - Rund 1500 Menschen sind nach Polizeiangaben am Samstag in Erfurt gegen einen rechten Aufmarsch auf die Straße gegangen.
Auf einer rechten Kundgebung neben dem Landtag hatten sich laut Polizei bis zum frühen Abend knapp 2000 Menschen versammelt.
Damit lag die Zahl weit unter den angekündigten 10.000 Teilnehmern. Zu der unter anderem von den Linken unterstützten Gegendemo waren 500 Teilnehmer angemeldet gewesen.
Größere Zwischenfälle gab es nach Angaben einer Polizeisprecherin bis zum frühen Samstagabend nicht.
Die Polizei habe bei der Kundgebung der extrem Rechten 39 Schilder sichergestellt, die Politiker in Sträflingskleidung zeigten. Zudem gebe es Ermittlungen, weil ein Journalist gestoßen worden sei.
Auf der Kundgebung traten unter anderen der wegen Volksverhetzung verurteilte Chef der rechtsextremen Kleinpartei "Freie Sachsen", Martin Kohlmann (45), sowie der Herausgeber des "Compact-Magazins", Jürgen Elsässer (65), als Redner auf.
Die Linke-Landtagsabgeordnete, Katharina König-Preuss (44), sagte, derartige Aufmärsche zeigten, dass der Schulterschluss zu einer faschistischen Bewegung vollzogen sei. Sie würden aus dem extrem rechten Spektrum organisiert und durch entsprechende Gruppierungen unterstützt. Dagegen gelte es ein klares Zeichen zu setzen.
Titelfoto: Bodo Schackow/dpa