Eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart: Rebecca Horn (†80) ist tot

Michelstadt/Berlin - Eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwart ist tot: Rebecca Horn (†80) verstarb am vergangenen Freitag im Alter von 80 Jahren.

Bildhauerin Rebecca Horn (†80) ist im Alter von 80 Jahren gestorben.
Bildhauerin Rebecca Horn (†80) ist im Alter von 80 Jahren gestorben.  © Franck Robichon/EPA/dpa

Horn, die nach einem Schlaganfall im Rollstuhl saß, sei am Freitagabend im Alter von 80 Jahren gestorben, sagte Peter Raue, Vorsitzender der von Horn gegründeten Moontower Foundation, der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst berichtete das Kunstmagazin "Monopol".

"Bei meinen Ausstellungen oder Filmen werden die Menschen Teil meiner Bilder", hatte Horn in einem dpa-Gespräch zu ihrem 70. Geburtstag gesagt. "Nicht nur sie bewegen sich, sondern auch meine Skulpturen. Und plötzlich begegnen sie sich in einem drehenden Spiegel und werden Teil dieses künstlerischen Prozesses."

Begonnen hat alles mit einem zweijährigen Klinikaufenthalt während des Studiums. Um die Isolation nach einer schweren Lungenentzündung und dem Tod der Eltern zu durchbrechen, begann Horn damals mit dem Schreiben und Zeichnen. Der menschliche Körper, Eros und Tod, Gewalt und Trauer wurden zum Leitmotiv.

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1944 als Tochter eines Textilfabrikanten im Odenwald geboren, studierte Horn an Kunsthochschulen in Hamburg und London. Mehr als zehn Jahre lebte sie vor allem in New York, später auch in Paris.

Große Ehre des Guggenheim Museums und Rückkehr zu den Wurzeln

Ein Schlaganfall fesselte Horn im Jahr 2015 an den Rollstuhl.
Ein Schlaganfall fesselte Horn im Jahr 2015 an den Rollstuhl.  © Everett Kennedy Brown/dpa

Ab 1989 lehrte sie fast zwei Jahrzehnte an der Universität der Künste in Berlin - als erste Professorin dieser Institution. Das amerikanische Guggenheim Museum widmete ihr schon 1993 eine große Retrospektive, die später als Wanderausstellung durch Europa ging.

2007 schloss sich für sie auch persönlich ein Kreis: Im südhessischen Bad König kaufte sie das frühere Anwesen ihrer Familie mit der väterlichen Fabrik zurück. Am Ort ihrer Kindheit gründete sie die Moontower Foundation, die neben der Bewahrung ihres Werks vor allem die Aufgabe hat, junge Künstler zu fördern.

Angst vor dem Tod habe die Bundesverdienstkreuz-Trägerin nicht, wie sie der dpa bei dem Geburtstagsinterview gesagt hatte.

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"Mir hat meine Verbindung zum Buddhismus geholfen. Man ist eingebunden in einen Prozess, der immer weitergeht."

Titelfoto: Franck Robichon/EPA/dpa

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