Trickbetrüger: 2022 mehr als 2 Millionen Euro in Hamburg am Telefon erbeutet

Hamburg - Die Popularität des Enkeltricks nimmt ab. Eine andere Masche des Telefonbetrugs ist für die Kriminellen in Hamburg deutlich lukrativer.

Die Anzahl der Betrugsfälle, bei denen ältere Menschen am Telefon mit dem sogenannten "Enkeltrick" um ihr Erspartes erleichtert werden, ist in Hamburg 2022 zurückgegangen. (Symbolbild)
Die Anzahl der Betrugsfälle, bei denen ältere Menschen am Telefon mit dem sogenannten "Enkeltrick" um ihr Erspartes erleichtert werden, ist in Hamburg 2022 zurückgegangen. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Mit sogenannten Schockanrufen haben Betrüger im vergangenen Jahr in Hamburg fast zwei Millionen Euro erbeutet.

Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bürgerschaftsfraktion hervor. Demnach stieg die Zahl der Fälle von 28 vollendeten Schockanrufen im Jahr 2021 auf 50 im Jahr 2022. Der Wert der erbeuteten Beträge erhöhte sich von 1.170.000 auf rund 1.924.000 Euro.

Im Gegensatz dazu sei die Schadenssumme nach Enkeltrick-Betrügereien gesunken - von 249.000 im Jahr 2021 auf 155.700 im Jahr 2022. 2021 hatten die Täter hingegen noch fast doppelt so viel Geld erbeutet wie im Jahr davor.

Streit in Autowerkstatt eskaliert! Schwer bewaffnete Polizisten im Einsatz
Hamburg Crime Streit in Autowerkstatt eskaliert! Schwer bewaffnete Polizisten im Einsatz

Zum Vorgehen der Täter erläuterte der Senat: "Beim Schockanruf geben die Täter vor, nahe Verwandte hätten einen Unfall gehabt. Beim Enkeltrick geben sich die Anrufenden selbst als nahe Verwandte aus."

Beide Maschen sind jedoch nicht die einzigen, von denen die Täter Gebrauch machen. In der Vergangenheit gaben sich Betrüger am Telefon mitunter auch als Ärzte aus.

Neben der Strafverfolgung plane die Polizei weitere Präventionsmaßnahmen, um Hamburgerinnen und Hamburger für das Thema zu sensibilisieren, erklärte der Senat. Außerdem sollen Bankmitarbeiter an Fortbildungen teilnehmen.

AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann (64) forderte eine wirksame Strategie gegen Trickbetrüger.

"Wir müssen unsere Senioren effektiver schützen und aufklären. Die Strafverfolgungsbehörden müssen noch intensiver versuchen, an die Hintermänner zu kommen", sagte der Abgeordnete.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Mehr zum Thema Hamburg Crime: