Politiker eröffnet Filmfest mit klarer Message: Kinobesucher baff!
Hamburg - Am Donnerstag wurde das 33. Hamburger Filmfest eröffnet. Doch bevor der erste von insgesamt 118 Filmen aus 55 Ländern auf der Kinoleinwand flimmerte, wurde Kultursenator Carsten Brosda (50) ernst. Und mit seiner Rede fesselte er alle Besucher im Kinosaal drei des CinemaxX am Dammtor.

Unter tosendem Applaus kam der Hamburger Politiker auf die Bühne - von Schauspielerin Thelma Buabeng (44) angekündigt als "beliebtester Kultursenator Deutschlands".
Und seine knapp fünfzehnminütige Rede war nicht nur eine Hommage an den kürzlich verstorbenen Filmstar Robert Redford, sondern auch der klare Aufruf zu Veränderung und Hoffnung in schwierigen (politischen) Zeiten.
Gerade jetzt, sei das Kino wichtiger denn je, betonte Brosda. Ein Ort "an dem wir uns eben nicht verlieren, sondern gemeinsam wiederfinden", beschrieb er die Kulturstätten. Auch deshalb stünden bei allen Vorführungen im Rahmen des Filmfestes Widerstand, Zusammenhalt und vor allem Humor im Zentrum.
Mit der Tragikomödie "Lovely Day" von Filmregisseur und Drehbuchautor Philippe Falardeaus (57) aus Quebec (Kanada) sei also der perfekte Einstieg für die nächsten zehn Tage geschaffen worden, findet der 50-Jährige. "Vergessen sie dabei nicht: Wir haben es in der Hand, ob auch morgen, übermorgen, der nächste Monat oder das nächste Jahr 'lovely' werden. Wir müssen nur die Vergangenheit loslassen und weitermachen!"

Kostenlose Filme am Tag der Deutschen Einheit: "Hamburg bleibt stabil"

Danach: tosender Applaus in Kinosaal drei. Auch viele der geladenen Promis, die zuvor ihre schicken Outfits auf dem roten Teppich präsentiert hatten, verschlug es die Sprache bei der so tiefgründig interpretierbaren Eröffnungsrede.
Dabei freute sich Schauspielerin Lilli Hollunder (39, "Notruf Hafenkante") doch einfach nur auf eine große Tüte Popcorn nach einem anstrengenden Drehtag, wie sie TAG24 im Vorfeld verriet. "Und ich freue mich aber natürlich auch auf den schönen Film und darauf, nette Kollegen zu treffen", fügte sie hinzu.
Auch "Discounter"-Star Klara Lange (27) freute sich auf das Zusammentreffen mit bekannten Gesichtern aus der Filmszene. "Dann ganz viel reden, reden, reden und vielleicht ein bisschen lecker Essen", lachte die Pina-Darstellerin.
Dass Beisammensein und Zusammenhalt derzeit wichtiger denn je scheinen, dem stimmte auch Festivalleitung Malika Rabahallah (55) zu, um dann nach einem sehr großen Schluck Fritz-Limo Orange mit einem in herzlichem, französischen Akzent gesprochenen "Hamburg bleibt stabil" für den ersten Lacher des Abends zu sorgen.
Die Hansestadt bleibe "stabil", weil es wie bereits im vergangenen Jahr auch 2025 einen Tag des freien Eintritts geben wird. Kaum passender werden die Kinotore kostenlos am Tag der Deutschen Einheit geöffnet.
Auch zur Freude des Kultursenators, der abschließend mit dem folgenden Satz erkennbar seine Beliebtheit bewies: "Damit zeigen wir, dass Kultur für alle da ist!"
Titelfoto: Bildmontage: Christian Charisius/dpa, Alice Nägle/TAG24