Illegale Querdenker-Schulen machen sich in Deutschland breit

Hamburg - Nach Recherchen des "Stern" machen sich sogenannte Querdenker-Schulen in Deutschland breit. Legal ist diese "Schulform" natürlich nicht.

Den Eltern drohen sogar Strafen, da es in der Bundesrepublik verboten ist, Kinder selbst zu Hause zu unterrichten.
Den Eltern drohen sogar Strafen, da es in der Bundesrepublik verboten ist, Kinder selbst zu Hause zu unterrichten.  © Ulrich Perrey/dpa

Über das ganze Bundesgebiet verteilt gebe es Dutzende solcher von Querdenkern und Rechtsradikalen betriebenen Schulen, berichtet das Magazin.

Organisiert würden die illegalen schulähnlichen Einrichtungen von Eltern, die das staatliche Schulsystem ablehnen, heißt es weiter. Anerkannt sind und werden diese Lehranstalten natürlich nicht. Das sei allen Beteiligten klar.

Den Eltern drohen sogar Strafen, da es in der Bundesrepublik verboten ist, Kinder selbst zu Hause zu unterrichten. Unbekannt ist ihnen dieses Risiko offenbar nicht.

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"Realistisch gesehen haben wir alle unseren Bußgeldbescheid auf dem Tisch", wird eine Mutter aus der "Szene" zitiert.

Laut Bußgeldkatalog ist für eine Schulverweigerung in Berlin beispielsweise ein Bußgeld in Höhe von bis zu 2500 Euro denkbar. Auch Freiheitsstrafen sind demnach in einigen Bundesländern wie Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern nicht ausgeschlossen.

Bei der Frage, wie man die Schulpflicht - diese besteht in Deutschland vom 6. bis zum 18. Lebensjahr - unterlaufen kann, würden sich die Eltern gegenseitig Tipps geben.

Sogar Fachanwälte sollen die Szene bereits unterstützen, heißt es.

"Das Phänomen kennen wir aus dem Bereich der Sekten"

Stephan Kramer, der Chef des Verfassungsschutzes in Thüringen, warne, dass auf dem Lehrplan nicht selten antisemitische Verschwörungstheorien, Gedankengut der Reichsbürgerszene, Widerstand gegen den Staat und die Demokratie stünden.

"Das Phänomen kennen wir aus dem Bereich der Sekten", wird Kramer weiter zitiert. "So sollen Menschen von Kindesbeinen an indoktriniert werden."

Laut "Stern" habe der Staat das Thema zu wenig im Blick und schaue über diese Schulen hinweg.

Titelfoto: Ulrich Perrey/dpa

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