Solardachpflicht in Hamburg: Details festgezurrt

Hamburg - Wie die Solardachpflicht in Hamburg konkret aussehen soll, hat der rot-grün regierte Senat diese Woche beschlossen.

Für Neubauten sind Solaranlagen in Hamburg Pflicht, bei Dachsanierungen seit Jahresanfang auch. (Archivbild)
Für Neubauten sind Solaranlagen in Hamburg Pflicht, bei Dachsanierungen seit Jahresanfang auch. (Archivbild)  © Caroline Seidel/dpa

Zum Jahresanfang trat das geänderte Hamburgische Klimaschutzgesetz in Kraft. Wer sein Dach saniert, muss seit diesem Jahr auf 30 Prozent der Fläche eine Solaranlage installieren. Die Pflicht dazu war vorher erst ab dem Jahr 2025 geplant. Mit der Gesetzesänderung zog sie der Senat um ein Jahr vor.

Außerdem müssen Stellplatzanlagen mit mehr als 35 Stellplätzen mit einer Photovoltaik überdacht werden. Beides soll dazu führen, dass Hamburg ihr Solarpotential stärker nutzt.

Zuletzt ergab eine Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dass die Hansestadt den Ausbau der Solarenergie mehr als verdreifachen müsste, um die Pariser-Klimaschutzziele einzuhalten.

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Die Details zur Umsetzung des geänderten Klimaschutzgesetzes regelt die jetzt beschlossene sogenannte Klimaschutzstärkungsverordnung. So muss das Dach mindestens 50 Quadratmeter Fläche haben, damit die Solardachpflicht gilt.

Außerdem ist festgehalten, welche Ausnahmen es gibt – unter anderem gibt es eine Härtefallregel für Bürger mit zu wenig Geld.

Auch Anforderungen an Wärmepumpen neu geregelt

Umweltsenator Jens Kerstan (58, Grüne) hat die Umsetzung des Gesetzes mit der Verordnung konkretisiert. (Archivbild)
Umweltsenator Jens Kerstan (58, Grüne) hat die Umsetzung des Gesetzes mit der Verordnung konkretisiert. (Archivbild)  © Oliver Wunder/TAG24

Die Verordnung nimmt auch die geänderten Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes des Bundes im Bereich Heizungstausch auf. So wurde die Mindesteffizienz-Anforderung an Wärmepumpen herabgesetzt.

"Damit schaffen wir Planungssicherheit für alle Bürgerinnen und Bürger. Die Begrenzung des Klimawandels ist eine herausragende politische und gesellschaftliche Verantwortung", sagte Umweltsenator Jens Kerstan (58, Grüne) laut Mitteilung.

Die Erderwärmung schreite immer spürbarer voran und es sei dringend nötig, dass wir uns von fossilen Energieträgern unabhängig machen.

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"Die Energiewende ist der zentrale Baustein, um unsere Klimaziele zu erreichen und unsere Lebensgrundlage zu sichern." Wirksamer Klimaschutz gelinge aber nur, wenn sich alle beteiligen, so der Umweltsenator.

Titelfoto: Montage: Caroline Seidel/dpa, Oliver Wunder/TAG24

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