Attentäter von Magdeburg verlangte Ermittlungen von Kölner Staatsanwaltschaft

Von Christoph Driessen

Köln - Der mutmaßliche Täter von Magdeburg hat vor seiner Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt vergeblich strafrechtliche Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft Köln gegen eine Flüchtlingshelferin verlangt.

Bevor der mutmaßliche Attentäter den Magdeburger Weihnachtsmarkt angriff, hatte er bei der Kölner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen eine Mitarbeiterin der säkularen Flüchtlingshilfe gefordert.
Bevor der mutmaßliche Attentäter den Magdeburger Weihnachtsmarkt angriff, hatte er bei der Kölner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen eine Mitarbeiterin der säkularen Flüchtlingshilfe gefordert.  © Christoph Soeder/dpa

Die Staatsanwaltschaft habe solche Ermittlungen jedoch abgelehnt, weil sie keine Grundlage dafür gesehen habe, berichtete Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer der Deutschen Presse-Agentur. Der mutmaßliche Täter habe dieses Schreiben dann auf X eingestellt. Es sei authentisch.

Bei der Flüchtlingshelferin handelt es sich dem Vernehmen nach um ein Vorstandsmitglied der säkularen Flüchtlingshilfe. Dieser Verein setzt sich für religiös Verfolgte und religionsfreie Flüchtlinge ein.

Die säkulare Flüchtlingshilfe teilte selbst in einer Erklärung mit, der mutmaßliche Täter habe in der Vergangenheit zahlreiche Anschuldigungen und Behauptungen über den Verein und ehemalige Vorstandsmitglieder geäußert, die in keiner Weise der Realität entsprächen.

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Der Verdächtige sei zu keinem Zeitpunkt Mitglied des Vereins gewesen. "Wir distanzieren uns aufs Schärfste von ihm", betonte der Verein.

Der letzte außergerichtliche Kontakt mit dem Verdächtigen datiere von 2018. Ursprünglich habe die Überlegung einer Zusammenarbeit bestanden, um die Hilfe für atheistische Geflüchtete aus Saudi-Arabien zu koordinieren. Diese Kooperation sei jedoch gescheitert.

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Kölns Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer war auf die Ermittlungs-Forderungen des späteren Weihnachtsmarkt-Täters nicht eingegangen.
Kölns Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer war auf die Ermittlungs-Forderungen des späteren Weihnachtsmarkt-Täters nicht eingegangen.  © Henning Kaiser/dpa

Seitdem habe der Kontakt zu dem nun mutmaßlichen Täter nur noch über Anwälte und Gerichte bestanden, "denn 2019 erstatteten Mitglieder der säkularen Flüchtlingshilfe nach übelsten Verleumdungen und verbalen Angriffen durch ihn Anzeige bei der Polizei.

Wir konnten in der gesamten Zeit keinen Grund ausmachen, welcher seine Diffamierungskampagne und die Aggressivität seiner Vorwürfe erklärt."

Aus der Anzeige sei ein Prozess entstanden, den die ehemaligen Vorstandsmitglieder vor dem Landgericht Köln gewonnen hätten, mit der Aufforderung des Gerichts an die Person, die betreffenden Social-Media-Posts zu löschen.

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Das Verfahren befinde sich aktuell noch in der Berufung vor dem Oberlandesgericht Köln.

Titelfoto: Bildmontage: Henning Kaiser/dpa; Christoph Soeder/dpa

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