Falsche Ärztin war nicht nur in einem Krankenhaus tätig

Geestland - Die mutmaßliche Betrügerin, die sich im Krankenhaus von Meppen eine Stelle als Assistenzärztin erschlichen haben soll, war zuvor vier Monate im Ameos Klinikum Seepark Geestland beschäftigt.

Die falsche Ärztin aus dem Krankenhaus in Meppen hat zuvor noch in einem anderen Klinikum gearbeitet. Die 21-Jährige behauptete, in den USA studiert zu haben. (Symbolfoto)
Die falsche Ärztin aus dem Krankenhaus in Meppen hat zuvor noch in einem anderen Klinikum gearbeitet. Die 21-Jährige behauptete, in den USA studiert zu haben. (Symbolfoto)  © Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Davon sei sie aber nur vier Wochen im Dienst und zu keinem Zeitpunkt unbeaufsichtigt tätig gewesen, teilte das Klinikunternehmen am Dienstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Sie habe zu keinem Zeitpunkt selbstständige Entscheidungen getroffen, betonte eine Sprecherin von Ameos.

Zuletzt hatte die 21-Jährige fünf Wochen lang im Krankenhaus von Meppen im Emsland gearbeitet. Diese Klinik kündigte der angeblichen Medizinerin Ende Oktober fristlos, nachdem die Verantwortlichen der Sozialbehörde Hamburg von der mutmaßlichen Fälschung ihrer Approbationsurkunde erfahren hatten.

"Wir haben Anlass, von einer Fälschung der Urkunde auszugehen", hatte die Sozialbehörde Hamburg der dpa am Freitagabend mitgeteilt. Bei der zuständigen Staatsanwaltschaft sei Strafanzeige gestellt worden.

Frau bekommt mysteriösen Anruf einer Bank: Als sie auf ihr Konto schaut, folgt der Schock
Betrugsfälle Frau bekommt mysteriösen Anruf einer Bank: Als sie auf ihr Konto schaut, folgt der Schock

Die Ameos-Sprecherin sagte: "Durch die besondere Aufmerksamkeit einer unserer Mitarbeiter sind wir Ende Oktober mit dem Verdacht konfrontiert worden, dass in diesem Fall etwas nicht stimmen könnte." Daraufhin seien umgehend die zuständige Ärztekammer und die Sozialbehörde in Hamburg informiert worden.

Die 21-Jährige habe im Klinikum Geestland im Landkreis Cuxhaven zu keiner Zeit selbstständige ärztliche Entscheidungen getroffen. Sie war Ende August dort ausgeschieden.

Angebliche Ärztin behauptete, in den USA Medizin studiert zu haben

Auch während ihrer rund fünf Wochen dauernden Anstellung in Meppen habe die junge Frau nicht eigenständig mit Patienten agiert, hieß es aus dem dortigen Krankenhaus Ludmillenstift.

Die 21-Jährige habe zunächst den Vorwurf der Fälschung abgestritten und von einem Missverständnis gesprochen.

Die angebliche Ärztin hatte nach Klinikangaben bei ihrer Bewerbung behauptet, sie sei in den USA zur Schule gegangen, habe dort Klassen übersprungen und habe dort auch studiert. In Deutschland dauert ein Medizinstudium mindestens sechs Jahre.

Titelfoto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema Betrugsfälle: