Bombendrohungen gegen mehrere Gerichte in Deutschland eingegangen!

Erfurt/Mainz - Mehrere Gerichte in deutschen Städten sind am heutigen Dienstag nach Bombendrohungen geräumt worden.

Ein Polizeiauto steht nach einer Bombendrohung vor dem Justizzentrum Erfurt.
Ein Polizeiauto steht nach einer Bombendrohung vor dem Justizzentrum Erfurt.  © dpa/Michael Reichel/dpa-Zentralbild

In Mainz, Lübeck, Chemnitz und Erfurt waren Drohungen eingegangen. 

In der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt waren zwei Sprengstoffspürhunde im Einsatz und durchstreiften das Justizzentrum, wie eine Polizeisprecherin sagte. 

Betroffen seien unter anderem das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft Erfurt, deren Mitarbeiter ihre Büros verlassen mussten. 

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Die Gerichtsverhandlungen seien zunächst bis Mittag ausgesetzt, hieß es.

In Chemnitz ist das Amtsgericht betroffen (TAG24 berichtete).

Hintergründe der Drohungen unklar

Polizisten mit Spürhund gehen nach einer Bombendrohung ins Justizzentrum Erfurt.
Polizisten mit Spürhund gehen nach einer Bombendrohung ins Justizzentrum Erfurt.  © dpa/Michael Reichel/dpa-Zentralbild

In Lübeck erfuhr die Polizei am Dienstagmorgen von der Bedrohung gegen das Gebäude des Amtsgerichts. 

In Mainz wurde das Land- und das Amtsgericht geräumt. Die umliegenden Straßen wurden weiträumig abgesperrt, wie eine Polizeisprecherin berichtete. Die Drohung gegen das Gebäude sei gegen 7.30 Uhr bei der Polizei eingegangen (TAG24 berichtete).

Zu den Hintergründen und Zusammenhängen der Drohungen konnte noch niemand etwas sagen.

Update, 14.10 Uhr: Fehlalarm in Hanau

Nach einer Bombendrohung ist das Gebäude der Bundesagentur für Arbeit in Hanau am Dienstag geräumt worden. Betroffen von der Räumung waren die Mitarbeiter; Publikumsverkehr gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht, wie ein Polizeisprecher berichtete. 

Umliegende Straßen wurden gesperrt und das sechsstöckige Gebäude in der Nähe des Hauptbahnhofs durchsucht. Im Einsatz waren zahlreiche Beamte sowie zwei Sprengstoffspürhunde. 

Gegen Mittag sei die Suche beendet worden - es sei nichts Verdächtiges gefunden worden, teilte der Sprecher mit. Nach den ersten Erkenntnissen der Polizei soll ein Mann während eines Beratungsgesprächs am Telefon die Drohung ausgesprochen haben. 

Der Vorfall stehe nach den bisherigen Ermittlungen nicht im Zusammenhang mit ebenfalls am Dienstag eingegangenen Bombendrohungen gegen Gerichte in mehreren deutschen Städten.

Update, 13.30 Uhr: Auch in Chemnitz keine Bombe gefunden

Nach einer Bombendrohung gegen das Amtsgericht Chemnitz haben am Dienstag Polizisten mit einem Sprengstoffspürhund das Gerichtsgebäude durchsucht. Dabei seien jedoch keine verdächtigen Gegenstände gefunden worden, teilte die Polizei nach Abschluss der Aktion am Mittag mit. Der Regelbetrieb am Amtsgericht habe wieder uneingeschränkt aufgenommen werden können.

Mitarbeiter des Gerichts hatten den Angaben zufolge am Morgen die Polizei informiert, dass über Nacht eine E-Mail im Justizzentrum eingegangen sei. Der Wortlaut der Nachricht habe den Schluss zugelassen, dass es sich um eine Bombendrohung gehandelt habe. Daraufhin sei den Besuchern des Amtsgerichts der Zutritt in das Gebäude verwehrt worden und die Polizei begann mit ihren Durchsuchungsmaßnahmen.

Die Ermittlungen wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten hätten ergeben, dass ähnliche Droh-E-Mails auch in anderen Gerichten im Bundesgebiet eingegangen waren, hieß es von der Polizei. Es werde geprüft, ob es Zusammenhänge gebe.

Der Bereich um das Gericht wurde gesperrt.
Der Bereich um das Gericht wurde gesperrt.  © haertelpress / Harry Härtel

Update, 13.05 Uhr: Keine Bombe in Erfurt

Das Justizzentrum in Erfurt ist am Dienstag nach einer Bombendrohung geräumt worden. Beamte und zwei Sprengstoffspürhunde durchkämmten am Vormittag den Komplex. Es wurde jedoch keine Bombe gefunden, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. 

Der Einsatz war gegen Mittag beendet. Die Mitarbeiter des Justizzentrums konnten danach wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Wie viele Richter, Staatsanwälte und Justizmitarbeiter von der Räumung betroffen waren, dazu konnte die Polizei keine Angaben machen. 

Das Justizzentrum in der Thüringer Landeshauptstadt mit rund 400 Mitarbeitern beherbergt neben dem Amtsgericht und der Staatsanwaltschaft Erfurt unter anderem auch das Erfurter Arbeitsgericht, das Landesarbeitsgericht und das Landessozialgericht.

Laut der Erfurter Staatsanwaltschaft ging in der Nacht zu Dienstag eine Mail an das Justizzentrum, in der für 9.52 Uhr eine Detonation angekündigt worden war. Zum Verfasser der Mail wurden keine Angaben gemacht. 

Polizisten stehen nach einer Bombendrohung vor dem Justizzentrum Erfurt.
Polizisten stehen nach einer Bombendrohung vor dem Justizzentrum Erfurt.  © dpa/Michael Reichel/dpa-Zentralbild

Update, 13 Uhr: Keine Gefahr in Mainz

Das Land- und das Amtsgericht in Mainz sind am Dienstagmorgen nach einer Bombendrohung geräumt und durchsucht worden. Dabei sei aber nichts Verdächtiges gefunden worden, berichtete eine Polizeisprecherin.

Die Drohung gegen das Gebäude sei gegen 7.30 Uhr schriftlich beim Amtsgericht eingegangen. Ob sie als Mail, Fax oder Brief kam, war zunächst jedoch genauso unklar wie der mögliche Absender.

Die Bombendrohung gegen das Land- und Amtsgericht in Mainz hat sich am Dienstagmorgen auch auf mehrere Ministerien und Landtagsgebäude ausgewirkt. 

Die nahe gelegene Landtagsverwaltung, das Abgeordnetenhaus, das Umwelt- und Finanz- sowie das Integrationsministerium seien von den Mitarbeitern zeitweise vorsorglich verlassen worden, sagten die Sprecher der Häuser. Dies sei freiwillig geschehen, berichtete eine Polizeisprecherin.

Update, 12.30 Uhr: Behördengebäude in Hanau wegen Bombendrohung geräumt

Nach einer Bombendrohung ist das Gebäude der Bundesagentur für Arbeit in Hanau am Dienstag geräumt worden. 

Betroffen von der Räumung waren die Mitarbeiter, Publikumsverkehr gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht, wie ein Polizeisprecher berichtete. Das mehrstöckige Gebäude wurde demnach durchsucht, im Einsatz waren zahlreiche Beamte sowie Sprengstoffspürhunde.

Update, 11.53 Uhr: Bombendrohungen in Essen und Bochum

Auch im Bundesland Nordrhein-Westfalen gingen Bombendrohungen gegen Gerichte ein. Betroffen waren die Landgerichte in Essen und Bochum. Die Drohung stellte sich rasch als falsch heraus.

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Das Essener Landgericht.
Das Essener Landgericht.  © dpa/Bernd Thissen

Update, 11 Uhr: Auch Gericht in Baden-Baden erhielt Drohung

Nach einer Bombendrohung hat die Polizei am Dienstag ein Gerichtsgebäude in Baden-Baden durchsucht. (TAG24 berichtete).

Die Ermittlungen, bei denen auch ein Sprengstoffspürhund eingesetzt wurde, hätten keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr ergeben, teilte die Polizei am Vormittag mit. 

Am Morgen sei eine Mail mit "drohendem Wortlaut" eingegangen. Die Mitarbeiter verließen daraufhin das Gebäude. 

Rund um die Anlage, in denen Amts- und Landgericht sowie Staatsanwaltschaft und Polizei untergebracht sind, hatten Beamte die Straße gesperrt. 

Titelfoto: dpa/Michael Reichel/dpa-Zentralbild

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