Gerichtsprozess offenbart Heldentat: Überfahrener Polizist bewahrte Kollegen vorm Tod
Dresden - Oberkommissar Maximilian Stoppa (†32) starb, als ein Autodieb ihn kaltblütig überfuhr. Am 7. Januar 2025 wurde der Beamte im Dienst in Lauchhammer getötet. Im Januar 2026 beginnt am Landgericht Cottbus endlich der Prozess gegen den Todesfahrer. Wie couragiert Maximilian Stoppa war, wurde jetzt einmal mehr im Amtsgericht Dresden klar - im Prozess gegen Wioletta B. (30). Bei der Festnahme der Polin im April 2023 bewahrte er seine Kollegen vor dem Tod.
Wioletta hatte in Bergisch-Gladbach einen geklauten Audi Q7 (80.000 Euro) übernommen. Die dreifache Mutter, die im Heimatland lebenslanges Fahrverbot hat, gerade zwei Monate aus dem Knast war, sollte den Wagen nach Polen bringen.
"Die Kollegen aus Chemnitz entdeckten sie auf der Autobahn, waren aber für eine Kontrolle zu wenige", so ein Beamter aus der Stoppa-Einheit. Die Einsatzgruppe übernahm in Zivilfahrzeugen. Im Schottenbergtunnel in Meißen kam es zum Zugriff mit Blaulicht, Sondersignal, Beamten mit Polizeiwesten.
"Wir riefen laut, 'Polizei! Aussteigen!'", so ein Polizist. "Aber sie war absolut abgekocht, legte den Rückwärtsgang ein und gab Vollgas!" Obwohl ein Beamter gerade das Fenster einschlug, um nach Wioletta zu greifen. Der Polizist wurde mitgerissen, erlitt Schnittwunden am Kopf.
Der Q7 rammte ein Polizeiauto, knallte gegen die Tunnelwand und "bockte" auf dem Kotflügel eines unbeteiligten A3 auf. "Darin saß eine Mutter mit ihrem Kindergartenkind", erinnerte sich ein Fahnder.
Richter schüttelt nur noch mit dem Kopf
Der Q7 aber fuhr wieder an und direkt auf drei Polizisten zu. "Wir konnten nur rennen. Eine Sekunde später und wir hätten unter dem Wagen gelegen. Da griff Stoppa ein", schilderte der Polizist.
Der Oberkommissar schoss gezielt zweimal auf die Reifen des Q7. Der Wagen stoppte endlich. Wioletta ließ sich festnehmen.
Im Prozess bat die "Restaurantmanagerin" um Bewährung. Sie habe weder Blaulicht noch Sirenen mitbekommen, kannte sich mit dem Auto nicht aus und habe sich seither straffrei benommen.
Der Richter schüttelte den Kopf: "Sie haben in Kauf genommen, über Leichen zu gehen." Wioletta muss für 20 Monate hinter Gitter. In Deutschland hat sie Fahrverbot für die kommenden fünf Jahre.
Titelfoto: Robert Michael/dpa

