Messerstecher geht auf Passantin los - und hofft auf Bewährung

Dresden - Wegen versuchten Totschlags soll Nuruddin K. (28) sieben Jahre hinter Gitter. Das forderte der Staatsanwalt am Landgericht Dresden.

Nuruddin K. (28) hofft auf eine Bewährungsstrafe.  © Peter Schulze

Denn der Produktionshelfer war auf der Eisenbahnstraße nahe dem Neustädter Bahnhof mit einem Steakmesser auf eine ihm völlig fremde Passantin (32) losgegangen. Seine Anwältin sprach von einer "emotionalen Ausnahmesituation" und forderte Bewährung.

Im Dezember hatte Nuruddin laut Anklage mehrere Menschen attackiert. Letztlich rammte er einer Frau zweimal ein Messer (Klinge: elf Zentimeter) in den Hinterkopf.

Laut Gutachter prallte die Klinge zum Glück an der Schädeldecke ab. Doch den möglichen Tod des Opfers habe Nuruddin billigend in Kauf genommen, so der Staatsanwalt.

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Laut Anwältin war ihr Mandant in Trauer. Sein großer Bruder, "zu dem er aufschaute", ihn aber auch mit Drogen in Berührung brachte, hatte Monate zuvor im Knast Suizid begangen.

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Die Verteidigerin forderte Bewährung

Um damit klarzukommen, sei er nach Amsterdam gefahren. Bei der Rückreise kam Nuruddin kurz in Haft wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe. Das habe ihn frustriert. Die Verteidigerin forderte Bewährung.

Der Angeklagte sagte, er schäme sich. Sein Opfer trägt lebenslang große Narben am Kopf, leidet bis heute psychisch unter der Tat. Urteil folgt.

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