Mit Crystal in den Knast: Wachmann entlarvte diesen Schlüpfer-Schmuggler
Dresden - Um schnelles Geld zu verdienen, machte Pawel N. (21) auf dicke Hose. Doch genau die fiel auf und brachte den Polen erst in U-Haft und dann vor den zuständigen Amtsrichter in Dresden. Der ungelernte Mechaniker wollte in der Unterhose Crystal in den Knast schmuggeln.

Im März stand Pawel am Tor der JVA Dresden, wollte einen Insassen besuchen. Doch dem Wachdienst fiel seine "dicke Hose" auf, kontrollierte ihn genauer und fand gut 50 Gramm Crystal in der Unterhose!
Prompt bekam Pawel eine eigene Zelle. Im selben Knast wie der Adressat!
"Ich hatte extra darauf hingewiesen, dass es aus Sicherheitsgründen ungünstig ist, wenn mein Mandant auch in dieser JVA untergebracht wird", so Anwalt Robert Zukowski sauer. Es kam, wie es kommen musste: Pawel schwieg im Prozess. Offenbar aus Angst.
Dafür sagte der ermittelnde Polizist aus: "Die Auswertung seines Handys ergab, dass er von Polen über Görlitz auf der Autobahn nach Dresden kam."
Pawel sei für "schnelles Geld" als Drogenkurier angeworben worden, sollte 500 Euro dafür bekommen. Der Adressat fiel laut Polizist im Knast schon unangenehm wegen Drogengeschäften auf. "Er durfte deshalb lange Zeit nur hinter einer Trennscheibe Besuch empfangen", so der Fahnder.
Der Richter zeigte Milde für den bislang unbestraften Kurier und verurteilte Pawel zu 18 Monaten Haft. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Der 21-Jährige machte sich danach sofort auf den Heimweg nach Polen.
Titelfoto: privat