Als Elfjähriger von Mutter zum IS gebracht: Anklage gegen Syrien-Rückkehrer erhoben

Karlsruhe - Ein junger Mann, der von seiner Mutter als Elfjähriger mit zum IS nach Syrien genommen wurde, muss sich aller Voraussicht nach demnächst vor Gericht verantworten.

Unter anderem wird ihm vorgeworfen, dafür gesorgt zu haben, dass etwa 20 Jugendliche einen "Ungläubigen" zusammenschlugen. (Symbolbild)
Unter anderem wird ihm vorgeworfen, dafür gesorgt zu haben, dass etwa 20 Jugendliche einen "Ungläubigen" zusammenschlugen. (Symbolbild)  © Christian Charisius/dpa

Die Bundesanwaltschaft hat am Hamburger Oberlandesgericht Anklage gegen ihn erhoben, wie die Karlsruher Behörde am Montag mitteilte.

Dem Mann, der seit Oktober in Untersuchungshaft sitzt, werden unter anderem die Mitgliedschaft in der Terrorvereinigung Islamischer Staat (IS), gefährliche Körperverletzung und Nötigung vorgeworfen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Beschuldigte seit 2013 beim IS lebte und später für diesen auch als Kämpfer tätig war. Ende 2017 geriet er laut Bundesanwaltschaft in kurdische Gefangenschaft und war später zeitweise in einer Einrichtung zur Deradikalisierung männlicher Jugendlicher untergebracht.

Mann absichtlich angefahren und mitgeschleift: So lautet das Urteil
Gerichtsprozesse Hamburg Mann absichtlich angefahren und mitgeschleift: So lautet das Urteil

Dort soll er als Anführer einer größeren Gruppe weiter mit Gewalt und Drohungen die IS-Ideologie durchgesetzt haben.

Unter anderem wird ihm vorgeworfen, dafür gesorgt zu haben, dass etwa 20 Jugendliche einen "Ungläubigen" zusammenschlugen.

Der junge Mann, der die deutsche Staatsangehörigkeit hat, war im Oktober direkt bei seiner Wiedereinreise am Frankfurter Flughafen festgenommen worden.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Hamburg: