Block-Prozess: Steakhouse-Erbin über Sohn Theo - "Das war nicht mehr der Mensch, den ich kannte"
Hamburg - Verhandlungstag 14 vor dem Hamburger Landgericht: Am Mittwoch wurde der Kindesentführungs-Prozess gegen Christina Block (52) mit weiteren Erklärungen der Unternehmerin fortgesetzt. TAG24 war vor Ort und berichtete in einem Liveblog.

Update, 16 Uhr: Die Verhandlung ist beendet
Die Richterin unterbricht die Befragung der Kinderpsychologin und beendet die Sitzung für heute. Der Prozess wird am 7. Oktober 2025 fortgesetzt.
Update, 15.35 Uhr: "Das war nicht mehr der Mensch, den ich kannte"
Jetzt stellt die Kinderpsychologin doch noch in Anwesenheit der Öffentlichkeit Fragen. Es geht um den psychischen Zustand von Klara und Theo, als sie diese am Neujahrestag auf dem Bauernhof angetroffen hat, auf der Autofahrt nach Hamburg und dann in ihrem alten Zuhause.
"Dafür müssen Sie erstmal verstehen, wie es mir zu dem Zeitpunkt ging. Ich hatte wahnsinnig Angst, meinen Kindern zu begegnen", so Block. Tatsächlichen hätten Klara und Theo sie auch erstmal mit Vorwürfen konfrontiert, aber mit der Zeit sei es besser geworden.
Block wiederholte, dass die Kinder zu keinem Zeitpunkt Angst gehabt, gut gegessen, geschlafen und getrunken hätten. Was jedoch "das Schlimmste" für sie gewesen wäre, dass Theos Stimme sich verändert hatte. "Das war nicht mehr der Mensch, den ich kannte", so Block unter Tränen.
Bis heute habe sie es auch nicht geschafft, die Kinderzimmer von Theo, Klara und Johanna aufzuräumen. "Das ist alles noch so, wie sie es verlassen haben!"
Update, 15.30 Uhr: Antrag sorgt für Ausschluss der Öffentlichkeit
Die Pause ist vorbei, der Prozess wird mit einem Antrag von Block-Verteidiger Ingo Bott fortgesetzt. Er beantragt die Öffentlichkeit für das Anamnese-Gespräch zwischen der Kinderpsychologin und Frau Block "zum Schutz der Kinder" auszuschließen. Auf das Anraten von Nebenklägervertreter Philip von der Meden wurde einvernehmlich beschlossen, dass dieses außerhalb der Öffentlichkeit stattfinden soll.
Die Verhandlung wird schließlich doch noch mit weiteren Nachfragen von Dr. Böttner, dem Verteidiger des mutmaßlichen Entführers Tal S., fortgesetzt. Im Fokus steht ein angebliches Gespräch zwischen Christina Block und Tal S., das sich laut dessen Aussage am 1. Januar 2024 auf dem Bauernhof in Baden-Württemberg ereignet haben soll.
Block hatte zunächst in ihrer Einlassung erklärt, den Israeli nicht zu kennen. Am Mittwoch räumte sie jedoch ein, dass ein Gespräch mit ihm nicht auszuschließen sei: "Ich war wie im Nebel und weiß nur, dass ich mit Leuten geredet habe, aber nicht mit wem." Doch auch heute könne sie Tal S. nicht erkennen.
Update, 15.06 Uhr: Kurze Pause, dann folgen Fragen der Kinderpsychologin
Die Beantwortung der Fragen der Nebenklage und der weiteren Verteidiger ist abgeschlossen. Nach einer kurzen Pause wird Kinderpsychologin Dr. Schüler-Springorum ihre Fragen an Christina Block richten.
Update, 15.03 Uhr: Block "wie versteinert und geschockt"
Es folgen die Fragen der Rechtsanwältin Gül Pinar: "Wann ist Ihnen mitgeteilt worden, dass ihr Kinder am 5. Januar 2024 wieder abgeben müssen?"
Block stockt kurz und antwortet unter Tränen: "Wir, Klara, Theo, Greta und Ich waren im Garten und haben gerade eine Schneeballschlacht gemacht. Das war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, es könnte wieder normaler werden". Dann habe das Telefon geklingelt.
"Es war Gerhard, der mir mitteilte, dass es eine Entscheidung gegeben habe. Ich war wie versteinert und geschockt", so Block. Sie habe kaum noch Erinnerungen an den Tag. Sie wisse nur noch, dass Theo weinend im Wohnzimmer gesessen habe, weil er sich ein weiteres Mal von ihr verabschieden musste.
Update, 14.48 Uhr: Block spricht erneut über die Kinderpornografie-Vorwürfe
Die Beantwortung der Fragen der Nebenklage ist abgeschlossen, Block fährt mit den Antworten auf die Fragen des Anwalts von Tal S., Herr Dr. Böttner, fort.
Es geht wieder um das kinderpornografische Material, das auf dem Grundstück von ihrem Ex-Mann in Dänemark gefunden worden ist. "Die Verbindung mit diesem pädophilen Netzwerk passte für mich genau. Wir konnten nicht bestimmen, ob es belastbare oder beweisbare Sachen waren. Für mich war es logisch, mit den Unterlagen zur Polizei zu gehen".
Dass ihr Ex-Mann selbst Kinder sexuell missbraucht habe, traue sie ihm persönlich jedoch nicht zu. Dennoch schien ihr in der damaligen Situation alles plausibel. Sie habe angenommen, dass Hensels Verbindung zu dem mutmaßlichen Netzwerk darin bestanden haben könnte, dass er sein ihm nach der Scheidung überschriebenes Haus auf Sylt zur Verfügung gestellt habe. "Es schien zu diesem Zeitpunkt einfach alles zu stimmen", so Block.
Bis heute, so betont Block, habe sie keine verlässliche Information darüber erhalten, ob an den Vorwürfen tatsächlich etwas dran sei oder nicht. Aber: "Wenn ich da falsch lag, bitte ich um Entschuldigung."
Update, 14.30 Uhr: Christina Block räumt "Klaps" für Sohn Theo ein
Auf die Frage der Nebenklage "Was ist für Sie Gewalt?" antwortete Block: "Etwas, das ich nie billigen würde. Gewalt ist, wenn man sich übergriffig gegenüber jemandem verhält, Macht dafür nutzt, eine Person zu Sachen zu zwingen, die die Person nicht will. Gewalt ist also das, was mein Ex-Mann gegenüber unseren Kindern gemacht hat und immer noch macht."
Konfrontiert mit dem Vorwurf, sie habe ihren Sohn Theo, der am Boden lag, am Arm gepackt und die Treppe hoch geschleift, sagt sie: "Ja, das wäre Gewalt – doch so war es nicht." Richtig sei, dass sie Theo "am Arm genommen und die Treppe mit hochgenommen habe, weil er sich weigerte, ins Bett zu gehen."
Ihr Ex-Mann habe daraus einen "gewaltsamen Übergriff" konstruiert. Das sei typisch für dessen Verhalten: Situationen würden "aufgebauscht" und bewusst falsch dargestellt. Sie betont: "Ich bin keine fehlerfreie, aber sicher keine schlechte Mutter. Das können alle bestätigen." Dass sie ihre Kinder gelegentlich am Arm gepackt habe, etwa um sie davon abzuhalten, auf die Straße zu rennen, räumt sie ein.
Auch Klara habe sie bestimmt schon einmal fest angefasst, "um sie vor einer Gefahr zu schützen." Auf die Frage von Nebenklage-Anwalt von der Meden, ob sie Theo jemals am Nacken gepackt oder ihm einen Klaps gegeben habe, reagiert sie zunächst mit dem Vorwurf: "Damit unterstützen Sie das hinterlistige Narrativ meines Ex-Manns, Herr von der Meden."
Dennoch gesteht sie ein: "Ja, ich habe Theo in der Corona-Zeit, als er Schwierigkeiten mit der Konzentration hatte, mal einen leichten Klaps auf die Schulter gegeben und ihn auch mal in den Nacken gepackt und leicht gerüttelt." Ihrer Meinung nach habe das "mit Gewalt nichts zu tun, sondern eher mit einem 'Komm schon, gib nicht auf'. Wer Kinder hat, kennt solche Situationen."
Sie wirft ihrem Ex-Mann Stefan Hensel vor, die Kinder systematisch zu beeinflussen: "Er hat die Kinder programmiert und eingeschüchtert." Er habe sie regelmäßig befragt, "was alles in Hamburg schieflaufen würde", also während ihrer Zeit bei der Mutter. Schon als sie noch zusammen gewesen seien, habe Hensel dieses "manipulative Verhalten" an den Tag gelegt.
Die von den Kindern getragenen Alarmknöpfe seien aus ihrer Sicht diesbezüglich eine "selbsterfüllende Prophezeiung" – ein permanentes Zeichen dafür, dass sie als Mutter eine Gefahr sei.
Update, 14.20 Uhr: Ex-BND-Chef August Hanning soll Hilfe von Ex-NATO-Generalsekretär angeboten haben
Jetzt äußert sich Block zu dem Verdacht, dass Ex-BND-Chef August Hanning im November 2022 Teil einer Rückholaktion gewesen sein soll. "Ich weiß nicht, was er getan hat, aber ich hätte und habe eine Gewaltaktion nie befürwortet oder gewollt", so die Steakhouse-Erbin.
Der Nebenklageanwalt fragt weiter: "Hat Herr Hanning Ihnen einmal gesagt, er werde Herrn Fogh Rasmussen [ehemaliger NATO-Generalsekretär] um Unterstützung bitten?" Block: "Ja, Hanning hat gesagt, dass er Fogh Rasmussen kontaktieren werde und Unterstützung von ihm angeboten."
Update, 13.50 Uhr: Block bittet um eine Pause
Christina Block bittet die Richterin um eine kurze Pause. Die Verhandlung wird für zehn Minuten unterbrochen.
Update, 13.39 Uhr: Steakhouse-Erbin hat über Befreiung der Kinder nachgedacht
Block gibt an, dass sie ab November 2022, nach dem Engagement von der Firma "System 360", keinen finanziellen Rahmen mehr für weitere Maßnahmen gehabt hätte, Bemühungen zu starten, ihre Kinder zu sehen.
Allgemein habe sie aber immer darüber nachgedacht, wie sie ihre Kinder aus Dänemark hätte befreien können.
Update, 13.29 Uhr: Block macht sich "enorme Sorgen" um ihre Kinder bei Hensel
Jetzt will von der Meden wissen, wie Block auf die Idee kam, dass ihr Ex-Mann sie abhören könnte. "Ich hatte immer das Gefühl, dass er mir in allem zehn Schritte voraus war. Insbesondere was die äußere Wahrnehmung angeht", antwortet Block.
Bei einer Überprüfung ihrer Technik durch eine Sicherheitsfirma sei jedoch nichts gefunden worden, wie Block auf Nachfrage zugab.
Block gab jedoch zu Bedenken, dass ihren Ex-Mann kaum einer so gut kenne wie sie. "Und wenn ich ihn jetzt hier sehe mit seiner monotonen Stimme, wo ab und zu der wahre, echte Stephan mit seiner ganzen Wucht durchbricht, mache ich mir enorme Sorgen um meine Kinder bei ihm", so Block mit brüchiger Stimme.
Update, 13.24 Uhr: Hensel-Anwalt stellt Fragen zur israelischen Sicherheitsfirma
Hensels Anwalt von der Meden will wissen, worum es konkret im ersten Gespräch mit der israelischen Sicherheitsfirma "Cyber Cupula" ging.
"Es ging um ein Kennenlernen und festzustellen, welche Expertise diese im Bereich Sicherheit und Cyber-Security haben", erwiderte Block. Von der Meden fragte, ob die die Anheuerung der Sicherheitsfirma ihre alleinige Entscheidung oder die des Aufsichtsrates der Block-Gruppe gewesen sei.
Block dazu: "Es ging dabei lediglich um den Aufsichtsrat des Hotels, der besteht nur aus drei Leuten, der Vorsitzende ist Andreas C. Für so einen kleinen Auftrag wie für 'Cyber Cupula' vorgesehen, brauchte es keinen formellen Beschluss. Zumal C. ja persönlich eingebunden war."
Das Management des Hotels sei zudem bewusst nicht eingebunden worden, weil es ja gerade darum gegangen sei, mögliche Sicherheitslücken zu prüfen.
Update, 13.09 Uhr: Block kann nicht ausschließen, dass ihre Mutter "um Hilfe bat"
Die Steakhaus-Erbin geht nach der Pause auf den von der Nebenklage herausgestellten Widerspruch bezüglich ihrer Mutter Christa Block (†82) ein.
"Ich habe meine Mutter nie bezichtigt. Meine Mutter hätte so etwas wie in der Silvesternacht - genauso wie ich - niemals in Auftrag gegeben. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie um Hilfe gebeten hat, aber das weiß ich nicht, ich war nicht dabei", so Block.
Update, 13.05 Uhr: Prozess fortgesetzt
Mit fünf Minuten Verspätung wird der Prozess fortgesetzt.
Update, 11.29 Uhr: Prozess für lange Mittagspause unterbrochen
Aufgrund einer "anderweitigen dienstlichen Verpflichtung" der Richterin ist die obligatorische Mittagspause heute auf eineinhalb Stunden angesetzt. Um 13 Uhr wird die Verhandlung fortgesetzt.
Update, 11.20 Uhr: "Ich frage mich, wie viele Lügen Herr Hensel hier noch verbreiten darf"
Christina Block äußerte sich zu dem Vorfall am 24. September 2021, als sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Gerhard Delling an der neuen Schule ihrer Tochter Klara in Dänemark erschien. Sie betonte, dass es sich dabei keinesfalls um einen Entführungsversuch gehandelt habe: "Das war nicht heimlich!"
Ihrem Ex-Mann Stephan Hensel warf sie mehrfaches Lügen vor – sowohl im Zusammenhang mit der Einschulung als auch vor Gericht. Den Vorwurf, sie sei gewaltsam in die Schule eingedrungen, wies sie entschieden zurück: "Wie sollte das am helllichten Tag auch gehen? Ich frage mich, wie viele Lügen Herr Hensel hier noch verbreiten darf."
Aus Blocks Sicht war dieser Tag ein Wendepunkt im gesamten Verfahren: "Mein Ex-Mann musste mitansehen, wie meine Tochter mich umarmt – das muss furchtbar für ihn gewesen sein." Nur deshalb, so ihre Vermutung, habe Hensel später eine Detektei engagiert und den Vorfall dafür genutzt, Alarmknöpfe von der Polizei zu erwirken.
"Das muss man sich vorstellen: Panikknöpfe, weil ein Kind seine Mutter umarmt", sagte Block. Und weiter: "Aus meiner Sorge bin ich Stefans Falle direkt in die Arme gelaufen." Alles, was von ihrer Seite komme, werde als "böse" dargestellt – während Stephan Hensel für sie als einziger "grinsender Gewinner" dastehe.

Update, 11.15 Uhr: Block will öffentliche Aussage der Tochter verhindern
Block wiederholt erneut, dass ihr Ex-Mann sie "fertig machen will". Auch der durch Stephan Hensel vorgetragene Wunsch Klaras, "unbedingt aussagen zu wollen", sei Teil des "öffentlichen Kriegspfad meines Ex-Mannes".
"Warum sollte eine 15-Jährige hier zeigen wollen, dass sie – wie mein Ex-Mann es ausdrückt - funktioniert? Warum sollten die Kinder in einer ganz privaten Situation gegen mich aussagen? Es braucht alles, aber nicht dieses öffentliche Theater", so Block. Klara habe ihre Nummer und "unzählige Möglichkeiten", mit ihr in Kontakt zu treten. Die Unternehmerin sei laut ihrer Aussage auch bereit, sich jegliche Vorwürfe anzuhören und würde "unbedingt versuchen, darauf einzugehen".
Jeder Rahmen für ein Gespräch sei besser als der Gerichtssaal, so Block. Block fleht die Richterin an: "Natürlich soll Klara aussagen, wenn sie das will, aber bitte lassen Sie sie nicht in der Öffentlichkeit aussagen".
Update, 11.07 Uhr: Steakhouse-Erbin zweifelt Gutachten dänischer Psychologen an
Die Frage, ob sie wirklich davon ausgeht, dass ihre Kinder nie ausreichend gehört worden seien, bejahte Frau Block.
Die von der Nebenklage angeführten Gutachten und Berichte dänischer Psychologen wies sie als "nicht qualifizierte Sachverständigengutachten" zurück. Zudem seien sie nach Informationen ihrer Anwälte nicht von unabhängigen Psychologen, sondern von Sozialarbeitern erstellt worden. Sie kritisierte, dass darin weder die Ursachen der Traumatisierung noch "was der echte, wirkliche Wunsch der Kinder ist" erörtert wurde.
Eine freie Befragung sei zudem nicht möglich gewesen, da keines der Kinder fließend Dänisch spreche und die Gespräche daher nur mit Dolmetscher geführt worden sein könnten.
Block warf ihrem Ex-Mann und dessen neuer Partnerin gezielte Einflussnahme vor und erklärte, eine tiefenpsychologische Untersuchung sei verhindert worden. Sie sprach von einem "Länderkampf zwischen Deutschland und Dänemark": Ihr Ex-Mann habe das deutsche Hilfesystem bewusst umgangen, um die Rückführung der Kinder zu verhindern.
Update, 11.00 Uhr: Christina Block spricht über die Tage nach der Silvesternacht
Die Unternehmerin betont erneut, dass Klara und Theo in den wenigen Tagen bei ihr in Hamburg im Januar 2024 zu keiner Zeit Angst vor oder bei ihr gehabt hätten.
"Besonders Theo war nach einer gewissen Zeit sehr zugewandt", so Block. Auf die Frage, warum Gerhard Delling für die Familie einkaufen musste, antwortete die Unternehmerin: "Ich hatte nur das im Kühlschrank, was man am Neujahrestag für drei Personen braucht: mich, Greta und Gerhard. Wenn es so gewesen wäre, wie mir die Anklage unterstellt, hätte ich das alles geplant gehabt, aber dem war ja nicht so".
Update, 10.48 Uhr: Kammer fällt Entscheidung, Prozess fortgesetzt
Der Prozess wird mit einem kurzen und knappen Beschluss der Richter fortgesetzt: "Die Kammer sieht keinen Anlass zur Abänderung ihrer Entscheidung!"
Frau Block beginnt mit ihrer Einlassung.

Update, 10.30 Uhr: Verhandlung unterbrochen
Der Prozesstag ist noch jung, aber schon unterbrochen. Die Kammer zieht sich zur Beratung für zehn Minuten zurück.
Update 10.27 Uhr: Hensel-Anwalt drängt auf Fortsetzung der Befragung
Die Diskussionen der Verteidiger über die Vorgehensweise der Staatsanwaltschaft hält an. Diese hatte nach der Ausführung von Dr. Voß erneut betont, dass sie keine Verfahrensfehler bei der Beschlagnahmung sehe.
Insbesondere für das Handy von Frau Block habe es eine Anordnung zur Beschlagnahmung gegeben. Hensel-Anwalt von der Meden dazu: Ein Verfahrensfehler sei nicht bewiesen, sondern nur behauptet.
Zudem stellte der Nebenkläger in Hinblick der Beantwortung seiner Fragen durch Frau Block die Frage in den Raum, ob die Beweiszulassung genau jetzt entschieden werden muss.
Update, 9.55 Uhr: Antrag sorgt für Verzögerung
Die Einlassung von Frau Block wird durch eine erneute Stellungnahme von Rechtsanwalt Dr. Marko Voß, Verteidiger des Block-Familienanwalts Andreas C., verzögert. Er beantragt bestimmte Fragen auszuschließen.
Es geht um einen von der Kammer am 29. September verkündeten Beschluss bezüglich der Verwertbarkeit der beschlagnahmten IT-Asservate. Die Kammer hatte diese als Beweise zugelassen.
Laut Block-Anwalt Ingo Bott (42) und anderen Verteidigern seien diese "nicht rechtmäßig" beschlagnahmt worden. Voß beantragt, die Anordnung aufzuheben.
Update, 9.39 Uhr: Prozesstag 14 gestartet
Mit einer kleinen Verspätung hat die Verhandlung begonnen. Es geht mit der Einlassung von Christina Block weiter.
Update, 9.03 Uhr: Interesse am Prozess ungebrochen
Der Mammutprozess geht bereits in die 14. Runde, doch das Interesse bleibt bestehen. Auch am Mittwochmorgen sind die Schlangen vor dem Hamburger Landgericht wieder lang.
Update, 9 Uhr: So geht es am Mittwoch weiter
Da die erneute Aussage von Christina Block am Montag von der Richterin unterbrochen wurde, ist davon auszugehen, dass sich die Unternehmerin voraussichtlich noch zu weiteren Fragen von Hensels Anwalt Philip von der Meden äußern wird.
Diese waren zunächst zurückgestellt worden. Zeugen sind für die heutige Verhandlung nicht geladen, wie das Gericht mitteilte.
Update, 8.55 Uhr: Prozesstag 13 endete mit Tränen
Am 13. Prozesstag endete die Befragung von Stephan Hensel (51). Er berichtete erneut von Überwachung und Bedrohung, unter anderem durch Sicherheitsfirmen vor seinem Haus in Dänemark.
Block bestritt eine fortlaufende Überwachung, gab aber zu, eine Detektei beauftragt zu haben, um sich nach dem Wohlergehen der Kinder zu erkundigen.
Zum Ende des Verhandlungstags äußerte sich Block am Montag erneut unter Tränen. Sie bestätigte telefonischen Kontakt mit Ex-BND-Chef August Hanning (79), betonte aber, dieser habe nichts mit der Entführung zu tun gehabt.
Stephan Hensel betonte erneut, dass Tochter Klara im Prozess aussagen wolle, da sie "diese Lügen nicht mehr aushalte". Sohn Theo hingegen solle nicht aussagen.
Ihr neuer PR-Berater und früherer Regierungssprecher Béla Anda (62) wurde am Montag vom Gericht ausgeschlossen, da er als möglicher Zeuge infrage kommen könnte.
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa Pool/dpa