Block-Prozess: Unternehmerin bittet Richterin nach einem "Ausweg aus dem Albtraum"

Hamburg - Tag 18 im Prozess wegen Kindesentführung gegen Christina Block (52) ist zu Ende! Während der Befragung des Zeugen Alon K. war die Öffentlichkeit aufgrund von "Sicherheitsrisiken" teilweise ausgeschlossen worden. TAG24 war vor Ort und berichtete in einem Liveblog.

Christina Block (52) wird vorgeworfen, die Entführung ihrer Kinder Theo und Klara in Auftrag gegeben zu haben. Sie bestreitet die Vorwürfe.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Update, 16 Uhr: Der 18. Verhandlungstag ist zu Ende

Mit den erneut emotionalen Worten von Block an die vorsitzende Richterin endet der 18. Verhandlungstag. "Ich sage offen und ehrlich aus, obwohl ich in jeder Minute hier nur weinen möchte – und ich hoffe, dass Sie mir helfen, einen Ausweg aus diesem Albtraum zu finden", sagt sie mit bewegter Stimme und mit den Tränen kämpfend.

Der Prozess wird am 29. Oktober 2025 fortgesetzt. Dann will die Unternehmerin weitere Fragen beantworten, die zuvor auf die Bitte ihrer Verteidigung schriftlich von der Nebenklage eingereicht worden waren.

Christina Block (l.) verlässt das Strafjustizgebäude nach Ende von Prozesstag 18. Der Prozess wird am 29. Oktober 2025 fortgesetzt.  © Marcus Brandt/dpa

Update, 15.51 Uhr: Block hat noch heute Google-Tabs zum Thema "Trauma" offen

Auf eine schriftlich eingereichte Frage des Nebenklagevertreters Philip von der Meden räumt Block ein, am 28. Dezember 2023 nach den Begriffen "Trauma Therapie Kinder Entfremdung Hamburg" gegoogelt zu haben. Sie erklärt jedoch: "Diese Begriffe google ich seit vier Jahren." Noch heute habe sie stets Tabs dazu offen.

Als gläubige Christin stets in der Hoffnung, ihre Kinder doch irgendwann wiederzusehen.

Sie wirft Stephan Hensel erneut Manipulation ihrer Kinder vor. Schon vor der Entziehung dieser durch ihren Ex-Mann im Sommer 2022, an den damaligen Papa-Wochenenden. Rückblickend mache sie sich schwere Vorwürfe: "Ich hätte es viel früher sehen müssen." Viele Anzeichen hätte sie nicht ernst genug genommen.

Immer wieder bricht ihre Stimme dabei weg. "Ich habe sie nicht genug vor der Wut geschützt, die ihr Vater gegen mich in sich trägt".

Block schildert, dass sie bis heute täglich darüber nachdenke, wie sie Klara und Theo besser hätte schützen können.

Update, 15.47 Uhr: "Die Nebenklage ist der Informant"

"Ich werde wirklich fertig gemacht", betont Block. Sie vermutet, dass Informationen aus den Akten rechtswidrig an die Medien weitergegeben wurden und erhebt schwere Vorwürfe: "Die Nebenklage ist der Informant."

Trotz der emotionalen Belastung zeigt sie sich entschlossen, die Fragen zu ihrem Telefonverhalten und den Tagebucheinträgen zu beantworten. Noch einmal betont sie deutlich: "Ich habe mit der Entführung nichts zu tun."

Update, 15.41 Uhr: Block will wieder eine Stimme haben

Block kritisiert scharf, dass persönliche Informationen aus ihren IT-Asservaten und insbesondere aus ihrem Tagebuch an die Öffentlichkeit gelangt seien – noch bevor diese überhaupt vor Gericht thematisiert wurden.

Die Beschlagnahmung und mögliche Verwertung ihres Tagebuchs wertet sie als massiven Eingriff in ihre Persönlichkeitsrechte und ihre Intimsphäre. Dennoch zeigt sie sich bereit, nun offene Fragen dazu zu beantworten.

"Das ist auch das, was meine Kinder von mir mitbekommen – es ist mir wichtig, wieder eine Stimme zu bekommen", erklärt die Unternehmerin.

Update, 15.36 Uhr: Verteidiger greift Staatsanwältin an

Im Verlauf seiner Ausführungen erhebt Dr. Voß auch Vorwürfe gegen die Staatsanwältin. Seiner Ansicht nach gehe sie grundsätzlich davon aus, dass Alon K. nicht die Wahrheit sage. Die Staatsanwältin reagiert darauf empört und weist den Vorwurf entschieden zurück.

Sie stellt klar, dass sie keineswegs behauptet habe, Alon K. lüge, sondern lediglich darauf hingewiesen habe, dass man sich bei keinem Zeugen mit absoluter Sicherheit darauf verlassen könne, dass er die Wahrheit sagt.

Update, 15.30 Uhr: Verteidiger bringt zwei Polizisten ins Spiel

Der Verteidiger betont, dass Meier im Rahmen seiner Aussage deutlich gemacht habe, dass sein Mandant – Anwalt C. – niemals eine gewaltsame Rückführung der Block-Kinder aus Dänemark gefordert oder auch nur angedeutet habe. Vielmehr sei es ausschließlich um die vorangegangene Kindesentziehung durch Stephan Hensel gegangen.

Zur Verdeutlichung verweist der Verteidiger auch auf die Aussage einer Polizeibeamtin aus dem September 2024, die ebenfalls zu dieser Einschätzung gelangt sei. Ein anderer Polizist hingegen habe sich, laut dem Verteidiger aufgrund seiner persönlichen Nähe zum Nebenkläger, anders geäußert.

Hensel, als Nebenkläger anwesend, reagiert auf diese Ausführungen lediglich mit einem ungläubigen Kopfschütteln und einem spöttischen Lächeln.

Stephan Hensel (r.) ist als Nebenkläger im Gerichtsaal anwesend. Neben ihm sitzt sein Anwalt.  © Marcus Brandt/dpa Pool/dpa

Update, 15.18 Uhr: Die Befragung des Zeugen ist beendet

Nach der Beendigung der Befragung des Zeugen Alon K. kündigt Block-Anwalt Bott eine weitere Einlassung seiner Mandantin zu den noch offenen Fragen an.

Zuvor gibt jedoch der Anwalt des mitangeklagten Familienanwalts Dr. Andreas C., Dr. Voß, zwei Stellungnahmen zu den vorherigen Zeugenaussagen von Hafenchef Jens Meier und Alon K. an.

Update, 15 Uhr: Die Öffentlichkeit ist wieder zugelassen

Nach fast eineinhalb Stunden wird die Öffentlichkeit wieder zugelassen. Der Zeuge Alon K. ist wieder Erwarten noch anwesend.

Aufgrund technischer Probleme folgt jedoch direkt die nächste Unterbrechung.

Update, 13.41 Uhr: Öffentlichkeit wird ausgeschlossen

Die Kammer entscheidet, dass für die weitere Vernehmung von Alon K. die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird.

Zur Begründung verweist die Vorsitzende Richterin unter anderem erneut auf eine mögliche "Gefahr für Leib und Leben" für die von K. als "Kollege" bezeichnete Person. Dieser soll in "hochrangigen Sicherheitskreisen" sowohl in Israel als auch Deutschland unterwegs sein.

Die öffentliche Nennung des Namens berge daher erhebliche sicherheitsrelevante Risiken, so die Richterin. Der Zeuge Alon K. soll dem Gericht mitteilen, wer in Israel den Kontakt zu David B. hergestellt hat.

Ob und wann die Öffentlichkeit wieder zur Verhandlung zugelassen wird, sei derzeit noch unklar, erklärte eine Gerichtssprecherin.

Der Zeuge Alon K. kommt nach der Mittagspause zurück in den Gerichtssaal.  © Marcus Brandt/dpa

Update, 13.10 Uhr: Prozess direkt wieder unterbrochen

Nach der Mittagspause stellt Philip von der Meden das Aussageverweigerungsrecht des Zeugen infrage. Er verweist dabei auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs.

Die Kammer zieht sich daraufhin erneut zur Beratung zurück, um über eine mögliche Beantwortung der Frage unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu entscheiden. Zuvor hatten sich sämtliche Verteidiger auf dieses Vorgehen verständigt.

Nur der Anwalt des Zeugen merkte an, dass ein Ausschluss der Öffentlichkeit nichts bringe, weil jede Information aus dem Gerichtssaal "sofort in der Zeitung" stehen würde. Die Richterin daraufhin: "Das liegt außerhalb meiner Kontrolle".

Es folgen zehn Minuten Pause.

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