Schiffsunfall auf der Elbe sorgt für Stromausfall: Kapitän schweigt vor Gericht

Hamburg – Vor dem Amtsgericht Hamburg hat am Montag ein Prozess um eine Schiffskollision mit einer Hochspannungsleitung im Hafen begonnen.

Drei Angeklagte (1., 3. und 6.vl) sitzen mit ihren Anwälten im Gerichtssaal.
Drei Angeklagte (1., 3. und 6.vl) sitzen mit ihren Anwälten im Gerichtssaal.  © Markus Scholz/dpa

Drei Männer im Alter von 79, 56 und 53 Jahren sind wegen fahrlässiger Gefährdung des Schiffsverkehrs angeklagt.

Der 79-Jährige soll der Kapitän eines Schleppverbands gewesen sein, der am 7. Januar 2020 einen Raupenbagger vom Reiherstieg, einem Seitenarm der Elbe, nach Blankenese bringen sollte.

Die beiden anderen Männer sollen als Lotsen mitgefahren sein. Die Angeklagten hätten nicht auf die Höhe des Kranauslegers geachtet, der 63 Meter über dem Wasserspiegel aufragte, erklärte die Staatsanwältin.

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Kurz vor der Durchfahrt vom Reiherstieg zur Rethe, einem anderen Seitenarm der Elbe, schlug der Kranausleger gegen die Freileitung und durchtrennte sechs der acht Leitungsseile mit einer Spannung von 110 Kilovolt.

Das habe zu einem mehrstündigen Stromausfall im Stadtteil Wilhelmsburg geführt. Der Schaden belief sich auf 687.000 Euro. Die Angeklagten wollten sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.

Aktualisiert: 11.42 Uhr

Titelfoto: Markus Scholz/dpa

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