Versuchter Medikamenten-Mord an eigenem Kind? 37-Jährige erneut vor Gericht
Hamburg - Wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes an ihrer Tochter muss sich eine 37-Jährige erneut in einem Prozess vor dem Landgericht Hamburg verantworten.
Die Intensivkrankenschwester soll im Dezember 2020 ihrer damals vierjährigen Tochter während eines Klinikaufenthalts zweimal heimlich und ohne medizinische Notwendigkeit Schlaf- und Beruhigungsmittel gegeben haben.
Die zweite Medikamentengabe soll eine potenziell lebensgefährliche Dosis gehabt haben. Die Angeklagte werde sich nicht zu den Vorwürfen äußern, sagte ihr Verteidiger am Mittwoch.
Das Landgericht hatte die Deutsche im September vergangenen Jahres wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchten Mordes zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.
Der Bundesgerichtshof hob das Urteil jedoch teilweise auf. Die Begründung des Landgerichts für die Annahme eines Tötungsvorsatzes sei unzureichend, meinten die Bundesrichter.
Nun muss eine andere Strafkammer am Landgericht darüber verhandeln, ob die Mutter den Tod ihres Kindes tatsächlich in Kauf nahm.
Auch über das Strafmaß muss neu entschieden werden.
Titelfoto: Jonas Walzberg/dpa