Hat er Jungen mit Videospielen angelockt und missbraucht? Prozess gegen Rentner
Neubrandenburg - Am Landgericht Neubrandenburg hat ein Prozess gegen einen Mann aus Stavenhagen (Mecklenburgische Seenplatte) begonnen, der Jungen mit Videospielen in seine Wohnung gelockt und sexuell missbraucht haben soll.

Die Verhandlung wird hinter verschlossenen Türen geführt, denn Richterin Daniela Lieschke schloss die Öffentlichkeit zu Beginn auf Antrag von Verteidiger Stafen Tabbert am Donnerstag aus.
Damit soll den höchstpersönlichen und schützenswerten Details aus dem Leben des Angeklagten sowie der minderjährigen Jungen Rechnung getragen werden. Das Urteil soll nach bisheriger Planung öffentlich verkündet werden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 62 Jahre alten Rentner vor, von 2020 bis Ende 2021 Jungen im Alter von 10 bis 16 Jahren zu sich in die Wohnung geholt, sie zu sexuellen Handlungen genötigt oder mit ihnen Geschlechtsverkehr vollzogen zu haben. Insgesamt wurden 15 Fälle von Missbrauch und Nötigung angeklagt.
Das Landgericht ließ davon neun Fälle zur Verhandlung zu, da es unter anderem Zweifel an der Glaubwürdigkeit einiger minderjähriger Zeugen gegeben habe. Im Prozess beobachten mehrere psychiatrische Gutachter die Jungen, die als Zeugen angehört werden sollen.
Die Verhandlung wird am 16. März fortgesetzt, ein Urteil ist bisher für den 20. April geplant.
Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa