Nach Vergewaltigung einer Elfjährigen: Politiker fordern Abschiebung statt Bewährung!

Neustrelitz/Berlin - Die Bewährungsstrafe für einen Jugendlichen, der in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern) eine Elfjährige vergewaltigt hatte, hat bei Bundes- und Landespolitikern viel Kritik ausgelöst.

Im Neustrelitzer Schlosspark war ein elfjähriges Mädchen vergewaltigt worden.
Im Neustrelitzer Schlosspark war ein elfjähriges Mädchen vergewaltigt worden.  © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

So forderte der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Krings (52), am Mittwoch die sofortige Abschiebung des Verurteilten, der als unbegleiteter Flüchtling aus Afghanistan nach Deutschland gekommen war. "Wer sich als Asylbewerber an Kindern vergreift, hat sein Gastrecht verloren", sagte Krings in Berlin.

Das Mädchen war im Januar im Schlosspark Neustrelitz vergewaltigt worden. Der Verurteilte, den sie lose kannte, war später gefasst und in Untersuchungshaft genommen worden.

Das Amtsgericht Waren hatte den vermutlich 16 Jahre alten Täter wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt, die für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden.

Der
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Prozess war, wegen des jugendlichen Alters der Beteiligten, nicht öffentlich. Als Auflage bekam der Verurteilte einen Bewährungshelfer und die Vorgabe, sich in einer Einrichtung der Jugendgerichtshilfe in Neubrandenburg zu melden und diese nur mit Zustimmung zu verlassen. Die Strafe ist rechtskräftig.

Auch AfD-Politiker fordert sofortige Abschiebung des Flüchtlings

Neben Günter Krings (52, CDU) sehen auch andere Politiker eine Abschiebung als geeignetes Mittel an.
Neben Günter Krings (52, CDU) sehen auch andere Politiker eine Abschiebung als geeignetes Mittel an.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

"Das Urteil ist völlig unverständlich", hatte die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Andrea Lindholz (51, CSU) erklärt.

Auch der AfD-Landeschef aus Mecklenburg-Vorpommern und Vize-Fraktionschef im Bundestag, Leif-Erik Holm (51), kritisierte, die Entscheidung sei "ein fatales Signal an alle Kriminellen, denn ihre Taten hätten keinerlei Konsequenzen, solange sie als Jugendliche gelten". Holm forderte ebenfalls die sofortige Ausweisung des Verurteilten.

Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa, Bernd von Jutrczenka/dpa (Bildmontage)

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