Mehr als 1000 falsche Corona-Impfnachweise: Apotheken-Mitarbeiterin erwartet ihr Urteil
München - Am Freitag soll voraussichtlich der Prozess gegen eine Münchner Apothekenmitarbeiterin zu Ende gehen, die im großen Stil Corona-Impfnachweise gefälscht haben soll.
Mehr als 1000 Fälle wirft die Staatsanwaltschaft ihr vor. Laut Anklage wurden die Impfnachweise später im Darknet zum Verkauf angeboten.
Die Masche soll sich aus einem Gefallen für einen Bekannten entwickelt haben, dem sie einen Nachweis ausgestellt haben soll, obwohl sie wusste, dass er nicht gegen das Coronavirus geimpft war. Dieser Bekannte steht mir ihr vor Gericht.
Nach Gerichtsangaben wird am Freitag noch das Gutachten einer Sachverständigen erwartet. Danach könnte es dann zu Plädoyers und zum Urteil kommen.
"Der Fall ist wegen der raffinierten technischen Vorgehensweise, aber auch wegen des erheblichen Tatvorwurfs ein Verfahren von herausgehobener Bedeutung", sagte Oberstaatsanwalt Matthias Held von der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) zum Prozessauftakt.
Und auch Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (51, CSU) äußerte sich damals: "Die Täter riskieren Infektionen und in Einzelfällen Menschenleben", sagte er.
"Die bayerischen Staatsanwaltschaften leiten in diesen Fällen konsequent Ermittlungsverfahren insbesondere wegen Fälschung von Gesundheitszeugnissen und Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse ein und klagen Täter an", so Eisenreich.
Titelfoto: Stefan Puchner/dpa