Im Suff mit Armbrust getötet: 25-Jähriger muss sich vor Gericht verantworten

Von Annett Gehler

Erfurt - Nach einem tödlichen Streit mit einer Armbrust steht ein 25-Jähriger nun vor dem Landgericht Erfurt.

Die Armbrust wurde im Gerichtssaal präsentiert.  © Annett Gehler/dpa

Die Staatsanwaltschaft wirft dem gelernten Metallbauer Totschlag vor. Er habe einen Menschen getötet, ohne ein Mörder zu sein, sagte die Staatsanwältin bei der Verlesung der Anklageschrift.

Demnach hatten der Beschuldigte und das Opfer im November 2024 auf einem Gartengrundstück bei Plaue (Ilm-Kreis) zunächst Bier getrunken und waren dann in Streit geraten.

Dabei habe das spätere Opfer den 25-Jährigen mit einem Vorschlaghammer bedroht. Der Angeklagte habe daraufhin eine Armbrust geholt und auf den Kontrahenten geschossen. Der erste Schuss traf den 30-Jährigen laut Staatsanwaltschaft ins Bein.

Gerichtsprozesse Thüringen Hitlergruß im Stadion: Drei Erfurter nach Skandal-Video angeklagt!

Als dieser zu seinem Auto humpelte und einsteigen wollte, habe der Angeklagte einen zweiten Schuss abgegeben. Der Pfeil traf ihn in den Brustkorb. Er starb noch am Tatort.

Laut der Staatsanwaltschaft war der Angeklagte zum Tatzeitpunkt erheblich alkoholisiert. Eine spätere Blutentnahme habe einen Wert von 2,1 Promille ergeben.

Anzeige

Angeklagter will sich zur Tat äußern

Die Verteidigung kündigte an, dass sich der Angeklagte am nächsten Verhandlungstag am 4. Juni äußern wolle. Zum Prozessauftakt wurde zunächst ein Sachverständiger für Schusswaffen vom Landeskriminalamt (LKA) gehört. Dazu wurde auch die Armbrust im Gerichtssaal präsentiert.

Anzeige

In dem Verfahren tritt die Mutter des Getöteten als Nebenklägerin auf. Der Angeklagte sitzt derzeit in Untersuchungshaft.

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Thüringen: