Bankautomat in die Luft gesprengt! Polizei fahndet nach drei Tätern
Zarrentin - Ein lauter Knall hat in der Nacht zu Montag die Bewohner in Zarrentin (Ludwigslust-Parchim) aufgeschreckt. Unbekannte haben einen Geldautomaten in einer Bankfiliale gesprengt.
Wie ein Polizeisprecher am Montag sagte, ereignete sich der Vorfall gegen 3.20 Uhr nachts - ähnlich wie am 5. Januar in Strasburg (Vorpommern-Greifswald), wo ebenfalls ein Geldautomat attackiert worden war.
Die Polizei fahndet nach drei Tatverdächtigen, die bei der Flucht in einem dunklen Auto gesehen worden waren. Der PS-starke Fluchtwagen habe gestohlene Kennzeichen.
Am Morgen danach hat die Polizei den Marktplatz abgesperrt, der Gehweg vor der Bank ist mit Glasscherben übersät. Passanten, die zur gegenüberliegenden Sparkasse wollen, dürfen unter dem Absperrband durchschlüpfen. Warum es in der Nacht die Raiffeisen-Bank und nicht die Sparkasse gegenüber getroffen hat, ist unklar.
Die Bewohner in den Wohnungen über den Schalterräumen wurden durch einen lauten Knall aufgeschreckt. Mehrere Scheiben zerbarsten, der Automat wurde weitgehend zerstört.
Prozess gegen drei Tatverdächtige nach Geldautomatensprengung 2021 vor Rostocker Landgericht
In dem dreigeschossigen Backsteinhaus im Zentrum befinden sich unten Bankräume, darüber Wohnungen. Mehrere Wohnungsmieter mussten ihre Wohnungen vorsorglich verlassen und kamen in Ersatzquartieren unter, wie der Polizeisprecher sagte.
Das Gelände wurde weiträumig abgesperrt, die Spurensicherung arbeite. Die Schadenshöhe sei noch unklar. Spezialisten müssten zuerst die Statik des Gebäudes überprüfen.
Ob die Täter Geld erbeutet haben, sei noch unklar. Die Bank sei geschlossen. Zarrentin liegt wie Strasburg unweit der südlichen Landesgrenze zu Brandenburg. In der Nähe verläuft die A24 Hamburg-Berlin.
Es war der zweite derartige Angriff auf einen Geldautomaten seit 2021. Damals waren drei Tatverdächtige aus Berlin und Brandenburg ermittelt worden, gegen die gerade ein Prozess am Landgericht in Rostock läuft.
Im Jahr 2022 hatte es keine Sprengung von Geldautomaten in Mecklenburg-Vorpommern gegeben, hieß es vom Landeskriminalamt.
Erstmeldung, 16. Januar, 11.27 Uhr; Update, 16. Januar, 12.42 Uhr.
Titelfoto: Ulrich Perrey/dpa