Betrug durch Cyber-Handel: Dresdner verliert mehr als zwei Millionen Euro
Leipzig/Dresden - Die Versprechen klingen so einfach: Durch Aktien- oder Kryptowährungshandel soll man innerhalb kürzester Zeit reich werden. Dahinter verstecken sich aber oft Betrüger. Mehrere Sachsen sind dieses Jahr in die Falle getappt. Ein Mann aus Dresden verlor dabei mehr als zwei Millionen Euro.

Wie das Landeskriminalamt Sachsen am Freitagvormittag mitteilte, wurde der 48-Jährige auf eine Facebook-Werbung aufmerksam. Er nahm Kontakt zu der Firma "KKR" auf und wurde in verschiedene WhatsApp-Gruppen eingeladen.
Dort investierte er in Millionenhöhe. Seine Auszahlungswünsche waren mit immer höher werdenden Gebühren verbunden, bis die Trading-Plattform irgendwann gar nicht mehr reagierte.
Im ganzen Land werden immer wieder Betrugsfälle durch sogenanntes "Cybertrading" bei der Polizei angezeigt. Zwischen 2018 und 2024 erbeuteten die Täter im Freistaat dadurch mehr als 217 Millionen Euro.
Die Beamten warnen ausdrücklich vor diesen Betrugsmaschen. Auf sozialen Netzwerken versprechen die Abzocker durch Werbeanzeigen, unter anderem auch mit Bildern von Prominenten, hohe Gewinne.
Dabei wird immer eine gewisse Exklusivität suggeriert und der Eindruck vermittelt, als wäre man persönlich ausgewählt worden.
Ein Mann aus Leipzig verlor 600.000 Euro und verschuldete sich

So erging es auch einem 56-Jährigen aus Leipzig, der am Anfang mit kleinen Beträgen in eine Investmentfalle gelockt wurde. Er zahlte immer mehr ein und sollte vermeintliche Steuern zahlen, erhielt aber nie eine Auszahlung.
Der Mann hatte sich Geld von Bekannten und der Familie geliehen und alle finanziellen Rücklagen genutzt, bis sein Konto gesperrt wurde. 600.000 Euro hat er insgesamt verloren.
Laut der Polizei verlor ein 63-Jähriger aus Chemnitz auf ähnliche Weise 87.000 Euro, ein Geschädigter aus dem Raum Görlitz 41.000 Euro und ein 35-Jähriger aus Zwickau 70.000 Euro.
Bei folgenden Versprechen sollte man skeptisch werden:
- unaufgeforderter Kontakt über WhatsApp, Telegramm, Telefon oder Social Media
- hohe Gewinnsummen mit geringem Risiko oder vorgetäuschte Gewinne
- Manipulation durch Druck und Zeitzwang
- später verlangte Gebühren oder Steuern, um Gewinne freizuschalten
Seriöse Finanzdienstleister sind außerdem immer bei der BaFin zugelassen und in deren Datenbank auffindbar.
Wer dennoch Opfer von Cyberbetrug wurde, soll bei der Polizei Anzeige erstatten mit allen vorhandenen Belegen, wie Chats, Screenshots und Kontoauszügen.
Titelfoto: Nicolas Armer/dpa