Fusion-Teilnehmer hat 1,8 Kilo Fruchtgummis im Gepäck: Polizei beweist richtigen Riecher

Von Frank Pfaff

Lärz/Neubrandenburg - Die Polizei hatte beim Fusion-Festival auf dem ehemaligen sowjetischen Militärflugplatz in Lärz an der Mecklenburgischen Seenplatte bei ihren Kontrollen erneut Rauschgiftdelikte im Visier und dabei den richtigen Riecher.

Beim Fusion-Festival feiern Besucher mit Musik und Drogen, wie die Polizei feststellte.
Beim Fusion-Festival feiern Besucher mit Musik und Drogen, wie die Polizei feststellte.  © Philip Dulian/dpa

Bei stichprobenartigen Kontrollen am Bahnhof in Neustrelitz, über den mehrere Tausend Festival-Gäste zum Teil per Sonderzug an- und abreisten, seien Drogen mit einem Straßenverkaufswert von 18.000 Euro sichergestellt worden.

Zudem seien sechs Haftbefehle vollstreckt worden, teilten die Polizeiinspektion Neubrandenburg, die Bundespolizeiinspektion Stralsund und das Hauptzollamt Stralsund in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.

Die Landespolizei habe zudem stichprobenartig auch Festival-Gäste bei der Abreise mit dem Pkw kontrolliert.

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"88 Mal saßen Festival-Besucher unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln über der gesetzlich festgelegten Grenze am Steuer, dreimal mit zu viel Alkohol.

Daneben gab es 36 Anzeigen wegen des Vorwurfs, mit Drogen zu handeln", hieß es in der Mitteilung. Auch Beamte des Zolls, die Besucher aus dem europäischen Ausland kontrollierten, hätten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt und insgesamt 19 Strafverfahren eingeleitet.

So habe ein Österreicher 1,8 kg Fruchtgummis im Gepäck gehabt. Ein Schnelltest habe den Verdacht ergeben, dass diese mit Kokain versetzt sind.

Drogenrausch mit Folgen

Am Freitag musste eine Festival-Besucherin in lebensbedrohlichen Zustand in eine Klinik gebracht werden. (Symbolbild)
Am Freitag musste eine Festival-Besucherin in lebensbedrohlichen Zustand in eine Klinik gebracht werden. (Symbolbild)  © Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa

Die Kriminalpolizei in Neubrandenburg nahm Ermittlungen auf, nachdem eine Besucherin am Freitag in lebensbedrohlichem Zustand in eine Klinik eingeliefert werden musste.

Ob die Einnahme von Drogen dabei eine Rolle spielte, werde untersucht. Der Zustand der jungen Frau gilt laut Polizei weiterhin als lebensbedrohlich.

Ein juristisches Nachspiel hat der Besuch des Festivals aller Voraussicht nach für einen 30-Jährigen.

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Den Polizeiangaben zufolge war er vom Festivalgelände in den Ort Lärz marschiert, in ein Wohnhaus eingedrungen, hatte sich dort im Badezimmer eingeschossen und begonnen, das Mobiliar zu zerstören.

Die alarmierte Polizei habe ihn unter Zwang aus dem Bad geholt und in eine Klinik gebracht. Der Mann habe nach eigenen Angaben zuvor Drogen konsumiert und sich dann in einem psychischen Ausnahmezustand befunden. Es werde wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch gegen ihn ermittelt.

Titelfoto: Philip Dulian/dpa

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