Mutter Franziska (†35) in "Liebeszelle" erwürgt: Jetzt sprechen ihre Angehörigen
Burg - Das Todes-Drama der JVA Burg: Anfang April wird die 35-jährige Franziska von ihrem Ehemann getötet. In einem emotionalen Interview sprechen nun Bruder und Vater des Opfers über ihr Leben - und welchen Traum sie sich nicht mehr erfüllen kann.

"Franziska hat sich schon drauf gefreut, Oma zu werden. Das war ein großer Traum von ihr, Enkelkinder zu haben", berichtet Bruder Jan (41) in einem Interview mit RTL. "Sie war mit Leib und Leben Mutter. Sie hat alles für die Kinder gemacht und hat versucht, alles zu ermöglichen."
Die beiden Angehörigen betonen, wie sehr Franziska ihren Ehemann geliebt hat. "Sie hat gesagt, sie wartet die Zeit ab, bis er aus dem Gefängnis kommt", so der 41-Jährige weiter.
Danach wäre ein weiterer Traum der zweifachen Mutter gewesen, sich mit ihrem Mann ein Haus zu bauen und viel zu reisen.
Doch dazu sollte es nie kommen. Am 3. April besucht die 35-Jährige ihren Partner im Gefängnis in Burg (Sachsen-Anhalt), der dort in Haft sitzt. Am Nachmittag wird sie in einer sogenannten Liebeszelle aufgefunden - anscheinend erwürgt von ihrem eigenen Ehemann.
Sie hinterlässt ein neun- und ein 13-jähriges Kind aus einer vorherigen Beziehung.
Vater der toten Franziska: "Es fehlt einer"

"Sie war nicht nur meine kleine Schwester, sondern auch meine beste Freundin", erklärt Bruder Jan in dem Interview weiter. "Sie hat immer gelächelt. Ich habe Franziska eigentlich nie mit schlechter Laune gesehen."
Die Tote arbeitete stets mit Menschen - erst als Pflegekraft und dann in einem Frauenhaus - was sie immer aufblühen ließ.
"Es fehlt einer", bestätigt auch Vater Norbert (67) unter Tränen und erklärt, dass er geschlossen mit seiner Familie beim Prozess gegen den Totschläger dabei sein will. "Ich will ihn auf jeden Fall mit meinen Augen sehen", meint Franziskas Bruder abschließend.
Für den 37-jährigen Häftling wurde knapp eine Woche nach dem Leichenfund die Untersuchungshaft angeordnet. Gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt.
Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa