Leipzig - Gleich dreimal hat die Polizei am Donnerstag berauschte Autofahrer in und um Leipzig aus dem Verkehr gezogen. In einem Fall setzen andere Verkehrsteilnehmer der Reise eines Schlangenlinien fahrenden Trunkenbolds ein Ende.
Zunächst fiel den Beamten ein Ford Mondeo auf, der gegen 19.20 Uhr mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit und "ruckhaftem Fahrverhalten" in Borsdorf unterwegs war. Statt der erlaubten 70 km/h donnerte der Mann mit gemessenen 104 km/h über die Panitzscher Straße.
Die Verkehrspolizisten entschieden sich, den Ford anzuhalten und die Fahrtüchtigkeit des 34-jährigen Deutschen zu überprüfen. Ein vor Ort durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 0,9 Promille. Aufgrund der Ausfallerscheinungen des Rasers wurde eine Blutprobe angeordnet. Die Polizisten untersagten dem Mann die Weiterfahrt und behielten seinen Führerschein ein.
Nur wenige Minuten später baute der Fahrer eines Audis im Leipziger Stadtteil Stötteritz einen Unfall, wobei er mit der Vorderseite eines Opels kollidierte. Der Unfallverursacher entfernte sich jedoch vom Ort des Geschehens. Ein Fußgänger, der den Unfall beobachtet hatte, alarmierte daraufhin die Polizei.
Die Beamten begannen nach dem Verdächtigen zu fahnden und konnten ihn dank einer Personenbeschreibung wenig später unweit des Unfallortes stellen. Sein Auto hatte er zuvor abgestellt und wollte sich anscheinend zu Fuß davonmachen.
Ein Drogenschnelltest schlug positiv auf Cannabis und Amphetamine an. Zudem konnten die Beamten auch einen Atem-Alkoholwert von 0,4 Promille beim 40-jährigen deutschen Unfallverursacher messen.
"Die Polizei ermittelt nun wegen der Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und des unerlaubten Entfernens vom Unfallort gegen den Audifahrer", sagte Polizeisprecher Tom Erik Richter.
26-Jähriger fährt Schlangenlinien in Markkleeberg
Gegen 20.35 Uhr zogen die Schlangenlinien eines VW-Jetta beim Auffahren auf die Bundesstraße 2 in Markkleeberg die Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer auf sich. Zeugen alarmierten die Polizei und nahmen auf eigene Faust die Verfolgung des Fahrzeugs auf. Wenig später hielt der VW-Fahrer an und taumelte aus seinem Fahrzeug. Die Zeugen halfen dem aus der Ukraine stammenden 26-Jährigen und hielten ihn gleichsam bis zum Eintreffen der Polizei fest.
"Ein mit ihm freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,48 Promille", sagte Polizeisprecherin Melanie Roeber. Die Beamten brachten den jungen Mann daraufhin zur Entnahme einer Blutprobe auf die Polizeiwache in Borna. Ebenfalls war das Fahrzeug bereits zur Fahndung ausgeschrieben, da die Haftpflichtversicherung ihre Gültigkeit verloren hatte.
"Das Polizeirevier Borna ermittelt nun wegen Trunkenheit im Verkehr und wegen eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz", so Polizeisprecherin Roeber.