Döbeln - Eine Tat, die fassungslos macht: Der Betreiber (30) eines Dönerladens in der Döbelner Innenstadt geriet am Samstagabend mit seinem Nachbar (52) aneinander. Mittendrin: der kleine Khaled (13). Als sein Bruder Ahmad (16) ihn da rausholen wollte, griff der Döner-Verkäufer plötzlich zum Fleischmesser.
"Ich bin klein, ich dachte, er schlägt mich nicht", berichtet Ahmad TAG24. Die Familie wohnt nur drei Stockwerke über dem Tatort. Sein Vater wollte zusammen mit Bruder Khaled gegen halb acht Döner holen gehen. Worüber die zwei Syrer in Streit gerieten, weiß Ahmad nicht. Auch, weil sein Bruder nicht spricht - er hat den Abend noch nicht verarbeitet.
Die Szenerie muss verstörend gewesen sein: Als Ahmad, der zunächst in der Wohnung geblieben war, die Streithähne erreichte, blutete sein Vater bereits. Dönerverkäufer Al K. habe ihn zunächst mit einem "normalen" Messer attackieren wollen, doch der 52-Jährige griff sich die Klinge.
Ahmad zog gerade seinen jüngeren Bruder zu sich, da habe K. zum Dönermesser gegriffen. Seinen Vater schnitt er in die Nase, ihm fünf, seinem Bruder zehn Zentimeter tief in Arm und Hand, berichtet der 16-Jährige.
Am Tag nach der Tat: Blut an Ladenfront, Dönerbude in Trümmern
Die zwei Kinder flüchteten, sein Vater prügelte auf den Dönerverkäufer ein. 15 Personen aus dem Familienumfeld sowie die Polizei kamen dazu. Die Beamten konnten die Lage schließlich beruhigen.
Tags darauf ist die Ladenfront von Blut gezeichnet, die Scheibe kaputt, der Laden liegt in Trümmern. Sechs Männer besuchten Al K. noch einmal. Friedlich, wie die Polizei bestätigt.
Trotzdem fuhr der Dönermann am Sonntag lieber ins Krankenhaus. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.