Nach Rassismus-Skandal auf Sylt: Nazi-Parolen auf Schülerparty von Elite-Internat geschmettert

Kiel - Nach Angaben des schleswig-holsteinischen Bildungsministeriums sollen sich Schülerinnen und Schüler bei einer Party in einem Internat rassistisch geäußert haben.

Auf einer Schülerparty eines Elite-Internats wurden rassistische Gesänge angestimmt. (Symbolbild)
Auf einer Schülerparty eines Elite-Internats wurden rassistische Gesänge angestimmt. (Symbolbild)  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Bei der Feier am Donnerstag hätten minderjährige Schüler zur Melodie des mehr als 20 Jahre alten Party-Hits "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino rassistische Parolen gesungen, teilte das Ministerium am Montag mit. Daraufhin hätten die Lehrkräfte die Feier abgebrochen und Schülerinnen und Schüler ins Bett geschickt.

Zudem habe das Ministerium eine Überprüfung durch die Schulaufsicht veranlasst. Das Internat selbst wolle sich im Laufe des Montags zu dem Vorfall äußern.

"Allen Schülerinnen und Schülern muss klar sein, dass es kein Scherz ist, solche Parolen zu singen", sagte Bildungsministerin Karin Prien (58, CDU). Jugendlicher Überschwang oder auch Alkohol seien keine Rechtfertigung für rassistische Gesänge.

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Prien befürchte weitere Nachahmungen: "Jugendliche haben schon immer bewusst gesellschaftliche Tabus gebrochen." Es sei daher Aufgabe, mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, um ihnen zu verdeutlichen, welche Tragweite solche Gesänge haben.

Rassismus-Eklat in Sylter Nobel-Lokal sorgt bundesweit für Aufsehen

Im Vorfeld zu dem Fall bei der Schülerparty hatte bereits ein rassistischer Vorfall an Pfingsten in einem Nobel-Lokal auf Sylt bundesweit Empörung ausgelöst. In dem kurzen Video, das in sozialen Medien verbreitet wurde, grölen junge Menschen zu dem Lied von Gigi D'Agostino "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen". Der Staatsschutz ermittelt.

Schon in den vergangenen Monaten gab es immer wieder Vorfälle, bei denen zu dem Lied Nazi-Parolen gerufen wurden - etwa in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

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