So viele Menschen gelten derzeit als vermisst in Sachsen

Von André Jahnke

Leipzig - Hunderte Menschen gelten derzeit in Sachsen als vermisst. Nach Angaben des Landeskriminalamtes in Dresden waren Anfang Dezember dieses Jahres 338 Fälle ungeklärt. Darunter sind 133 Jugendliche sowie 62 Kinder.

Soldaten der Bundeswehr und Einsatzkräfte der Feuerwehr stellen sich auf, um ein Feld abzusuchen. (Archiv)  © Moritz Frankenberg/dpa

"Die Zahlen unterliegen Schwankungen. Sie können täglich variieren, da sich Fahndungen in der Zwischenzeit wieder erledigen, beziehungsweise Fahndungsinhalte aktualisiert werden", sagte ein LKA-Sprecher auf Anfrage.

Bei der Polizei gehen täglich Vermisstenanzeigen ein, wobei sich die meisten rasch erledigen, weil die Verschwundenen nach kurzem wieder auftauchen oder schnell gefunden werden können. Betroffen sind alle Altersgruppen vom jugendlichen Dauerausreißer bis zu kranken oder verwirrten älteren Menschen.

Minderjährige gelten bereits als vermisst, wenn sie ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen und ihr Aufenthaltsort unbekannt ist. "Es wird grundsätzlich eine Gefahr für Leib und Leben angenommen, bis Erkenntnisse oder Ermittlungen anderes ergeben", sagte ein LKA-Sprecher.

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Bei Freunden oder Angehörigen werden mögliche Aufenthaltsorte und Kontakte überprüft. Wenn alle naheliegenden Möglichkeiten ohne Erfolg abgeklärt sind, folgen Suchmaßnahmen in der Umgebung, oft mit Hundertschaften der Bereitschaftspolizei.

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Suchaktionen enden teils glücklich teils tragisch

Hunderte Menschen gelten derzeit in Sachsen als vermisst. Darunter sind 133 Jugendliche sowie 62 Kinder. (Symbolbild)  © Florian Voigt/dpa-Zentralbild/dpa

Im April war eine Zwölfjährige aus Oschatz (Landkreis Nordsachen) verschwunden und als vermisst gemeldet worden. Die Polizei setzt bei der großangelegten Suche auch Hubschrauber ein und arbeitete mit den Kollegen in Brandenburg zusammen. Einen Tag später wird das Mädchen nahe Baruth/Mark im Landkreis Teltow-Fläming gefunden.

Die Zwölfjährige war den Ermittlungen zufolge freiwillig in das Auto eines 49-Jährigen gestiegen. Gegen ihn wird nun wegen Entziehung Minderjähriger und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Als die Polizei das Auto mit den beiden kontrollieren wollte, war es zu einer Kollision mit einem Einsatzfahrzeug gekommen.

Im August verbringt ein Junge mit seiner Familie den Sommerurlaub auf einem Campingplatz am Silbersee bei Lohsa in der Oberlausitz. An einem Abend ist der 13-Jährige plötzlich verschwunden.

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An der Suchaktion beteiligen sich rund 100 Polizeikräfte, die Wasserschutzpolizei sucht mit Booten mehrere Seen in der Region ab und Polizeihunde durchkämmen die Uferböschungen. Zudem erkundeten Hubschrauber und mehrere Drohnen die Lage aus der Luft.

Zwei Tage nach dem Verschwinden des 13-Jährigen entdeckt die Polizei die Leiche des Jungen an einer nahegelegenen Bahnstrecke. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei von einem Unfall aus. Es gebe keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung und auch keine Anhaltspunkte für eine Straftat, hieß es damals.

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