Kölner Bürgermeisterin Reker über Mutter Gretel: "Eine richtig knurrige SPD-Frau"

Köln - Seit zehn Jahren ist sie die mächtigste Frau Kölns: Oberbürgermeisterin Henriette Reker (68, parteilos). Wenige Wochen, bevor sie ihr Amt am 31. Oktober abgibt, hat sie nun über ihre Kindheit und Jugend gesprochen.

Am 17. Oktober 2015 geriet Henriette Reker (68) bundesweit in die Schlagzeilen, nachdem sie einen Tag vor der OB-Wahl von einem damals 44-Jährigen am Kölner Clarenbachplatz mit einem Messer angegriffen wurde.  © Thomas Banneyer/dpa

Was kaum jemand weiß: Die 68-Jährige, die sich als parteilose Politikerin einen Namen gemacht und sich dabei auch gegen die in der Domstadt historisch gesehen übermächtige SPD durchgesetzt hat, stammt ursprünglich aus einem sozial-demokratisch-geprägten Haushalt.

Insbesondere Mutter Gretel (†97) sei "eine so richtig knurrige SPD-Frau" und "überzeugte Sozialdemokratin" gewesen, verrät Reker im "MayWay"-Podcast.

Das ging sogar so weit, dass ihre Mutter nur gelacht habe, als die Juristin ihr von ihren Plänen, als Oberbürgermeisterin zu kandidieren, erzählte. Zudem habe sie gemeint: "In Köln könne man nicht gegen die SPD gewinnen", so Reker.

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Während sie das Verhältnis zu ihrem Vater, der als Konditor und Koch die Brötchen der Familie verdiente, als innig beschreibt, scheint sie zu ihrer Mutter lange Zeit über offenbar keinen guten Draht gehabt zu haben, wie in dem Gespräch deutlich wird.

Zumal sich die heute 68-Jährige, die eigener Aussage nach "behütet, aber nicht liebevoll" aufwuchs, nie als Wunschkind gefühlt habe, wie sie verrät. "Es gehörte halt irgendwie dazu, ein Kind zu haben."

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Henriette Reker konnte sich noch mit Mutter Gretel (†97) aussöhnen

Trotzdem konnte sie sich noch mit ihrer Mutter aussöhnen, ehe sie 2017 verstarb. "In den letzten Jahren ihres Lebens war meine Mutter ganz weich und liebevoll. Sie hat sich bei mir entschuldigt für so manchen Satz, den sie früher zu mir sagte", erinnert sich die Politikerin.

Besonders einen werde sie dabei nie vergessen, so Reker: "Brachte ich mal eine Drei im Zeugnis mit nach Hause, sagte sie: ‚Willst du wirklich so mittelmäßig sein?‘ Für ein Kind war das schrecklich."

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