Von Jonas-Erik Schmidt
Köln - Nach einer jahrelangen Sanierung mit extrem gestiegenen Kosten steht ein Termin zur Wiedereröffnung der Kölner Bühnen fest.
Der Spielbetrieb soll im September 2026 wieder aufgenommen werden, kündigte die Stadt an. Am 24. September 2026 ist ein Festakt geplant.
Das sei ein "festes und ein realistisches Datum", betonte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (68, parteilos). "Der schwierigste Teil liegt hinter uns."
Es wäre das Ende einer langen und von Rückschlägen begleiteten Baugeschichte. Die aus den 50er-Jahren stammende Oper und das Schauspielhaus werden seit 2012 saniert. Anfangs war eine Wiedereröffnung für 2015 geplant - mit Kosten von rund 250 Millionen Euro.
Die Bauzeit verlängerte sich jedoch um etliche Jahre und verschlang immer mehr Geld. Zuletzt wurden die Baukosten mit 798 Millionen Euro beziffert, bei denen es nun bleiben soll.
Sämtliche Gebäudeteile würden bis Ende des Jahres "baulich fertiggestellt", so die Stadt.
Technik trifft auf Denkmalschutz
Die immense Verzögerung hatte nach Angaben der Verantwortlichen diverse Ursachen. "Der Grundfehler war die Annahme, modernste Bühnentechnik ganz problemlos in denkmalgeschützte Gebäude pressen zu können", sagte Reker.
Wohl kaum ein anderes Kölner Bauprojekt habe die Bürger dabei so "enttäuscht und so strapaziert". Sie sprach auch von Fehlern in der Bauleitung und mangelhafter Steuerung.
Wegen der Sanierung waren Oper und Schauspiel zuletzt in Interimsspielstätten in Köln untergebracht, etwa in einer ehemaligen Fabrik sowie in einem Gebäude nahe der Kölner Messe.
Nun können sie zurück in die Innenstadt, in Laufnähe zum Kölner Dom. Dort wird es vier Theater geben: Oper, Schauspiel, Kleines Haus und Kinderoper.
Rund 2350 Zuschauern könne damit zeitgleich ein kulturelles Angebot gemacht werden, erklärte die Stadt.