Politiker fassungslos über Vorgänge im Kölner Erzbistum um Kardinal Woelki

Düsseldorf/Köln - Vertreter der NRW-Landesregierung und Opposition haben sich fassungslos über die jüngsten Vorgänge im Erzbistum Köln im Zusammenhang mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen geäußert.

Kardinal Rainer Maria Woelki (66) steht seit langer Zeit in der Kritik.
Kardinal Rainer Maria Woelki (66) steht seit langer Zeit in der Kritik.  © Johannes Neudecker/dpa

Sie schaue mit Unverständnis und Fassungslosigkeit nach Köln, sagte Familienministerin Josefine Paul (40,Grüne) am Donnerstag im Landtag. "Gerade Verantwortungsträger dürfen nicht wegschauen und sie dürfen schon gar nicht leugnen oder verschleiern."

Kardinal Rainer Maria Woelki (66) zeige momentan ein unverständliches Verhalten, meinte auch der CDU-Abgeordnete Daniel Hagemeier (52). Dieses lasse auf "eine mangelnde Sensibilität und nicht vorhandene Einsicht schließen".

Woelki steht seit Monaten wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen im Erzbistum in der Kritik.

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Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Kardinal mittlerweile in zwei Fällen wegen des Verdachts der falschen eidesstattlichen Versicherung.

Dabei geht es jeweils um die Frage, ob Woelki schon früher als von ihm angegeben über Missbrauchsvorwürfe gegen bestimmte Geistliche informiert worden war.

Berichte: Immer mehr ziehen sich aus Kirche zurück

Der Kölner SPD-Politiker Jochen Ott (48) sagte, er erlebe in seinem persönlichen Umfeld, dass sich immer mehr engagierte Christen von der Kirche abwendeten. Besonders das Verhalten der Bistumsleitung in Köln empfänden viele von ihnen als inakzeptabel und unmenschlich.

Ein Antrag der SPD-Fraktion, wonach der Staat sich generell verstärkt um die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der Kirche kümmern solle, wurde vom Landtag zur weiteren Beratung an den Hauptausschuss verwiesen.

Titelfoto: Johannes Neudecker/dpa

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