Leipzig - Die zahlreichen Baustellen in Leipzig treiben jeden Autofahrer in den Wahnsinn: Damit soll nun Schluss sein, zumindest, wenn es nach einem Antrag der Freibeuter im Stadtrat geht. Demnach sollen festgelegte Indikatoren bereits lange im Vorfeld vor möglichen Baustellen-Hotspots warnen und die Bürger entlasten.

Die Stadt Leipzig möchte in den kommenden Jahren klimaneutral werden - Umbauarbeiten im Zuge der Verkehrswende, der Umstellung der Wärmeversorgung und Kanalnetzarbeiten sorgen deshalb derzeit für zahlreiche Baustellen in der Messestadt.

So kommt es beispielsweise aktuell wegen Kanalsanierungsarbeiten an Wundtstraße und Bauarbeiten auf der Landsberger Straße zu Verkehrseinschränkungen.

"Die Hälfte der Stadt muss umgegraben werden, um die Klimaneutralität zu erreichen. Wir sehen schon heute, wie sehr der Verkehr belastet ist, wie soll das erst in 15 Jahren aussehen? Dann sind nicht nur Autos, sondern auch Busse, Bahnen und der Wirtschaftsverkehr beeinträchtigt", malte Freibeuter-Stadtrat Sven Morlok (61) ein düsteres Szenario in der Ratssitzung am Mittwoch aus.

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Aus Sicht seiner Fraktion soll die Stadt Indikatoren festlegen, die bestimmen, wie viele Baustellentage und Baustellenkilometer es pro Jahr maximal geben soll. Wenn diese Grenzen überschritten werden, müssten entsprechende Bauarbeiten verschoben werden.

Der Stadt ist die Problematik durchaus bewusst. "Wir haben ein hohes Baustellenpotenzial, das sogar noch zunehmen wird", bestätigte Baubürgermeister Thomas Dienberg (60, Grüne).

Der Antrag der Freibeuter sei dennoch "weder zielführend noch umsetzbar", da sich die Ausmaße und Vertretbarkeit von Verkehrseinschränkungen durch Baustellen nicht pauschal klassifizieren lassen.

Den Fokus möchte die Stadt daher eher darauf legen, wie mit Umleitungssituationen umgegangen wird, um entsprechende Strecken nicht zu überlasten.

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"Das gelingt manchmal gut, manchmal nicht so gut. Es werden auch Baustellen nach hinten verschoben werden müssen. Das Problem können wir nicht zur vollen Zufriedenheit lösen, aber wir haben das gut im Griff", so der Bürgermeister.

Weder für die Stadträte, noch Autofahrer eine zufriedenstellende Antwort - der Antrag der Freibeuter wurde jedoch mit Mehrheit der Ratssitzung abgelehnt.