Füchse im Leipziger Stadtgebiet! Experten raten zu Impfungen Eurer Hunde

Von Anke Brod

Leipzig - Seit 1991 ist Leipzig frei von der tödlichen Tollwut, die Zahl an Rotfüchsen im Stadtgebiet nahm daher zu. Auf der Suche nach Essbarem streift Meister Reineke längst durch Parks, Kleingärten, Friedhöfe oder Wohnsiedlungen. Doch gerade wegen dieser "Vertrautheit" sollten Hundehalter ihre Vierbeiner nach wie vor gegen die hochansteckende Viruserkrankung "Staupe" impfen lassen.

Dieser kürzlich gefundene erkrankte Fuchs musste von seinen Leiden erlöst werden.
Dieser kürzlich gefundene erkrankte Fuchs musste von seinen Leiden erlöst werden.  © Anke Brod

In der Stadt jagen Rotfüchse nach Ratten, Mäusen und Stadttauben. Als Aasfresser wühlen sie zudem in Müllkübeln, bedienen sich aus Haustiernäpfen und kommen der Zivilisation so sehr nahe.

Aktuell ziehen vermehrt auch Jungfüchse durch die City - von Juni bis August werden die Welpen selbstständig. Wegen noch geringer Selbstversorgung sind sie körperlich aber oft geschwächt.

"Hinzukommende Virusinfektionen und verschiedener Parasitenbefall können bei Jungfüchsen zu einer natürlichen Sterblichkeitsrate von 40 bis 95 Prozent führen", erläuterte die Abteilung Stadtforsten im Amt für Stadtgrün und Gewässer TAG24 dazu auf Anfrage.

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Nichts Ungewöhnliches - auch das Staupevirus sei im Fuchsbestand verbreitet. "Als nicht anzeige- und meldepflichtige Erkrankung wird die Staupe nicht explizit bei toten Füchsen untersucht", hieß es weiter. Es reiche der wissenschaftliche Beleg.

Und wenn Reineke ins Fenster schaut?

"Schwach oder gar krank erscheinende Füchse sollten wie alle Wildtiere nicht von Menschen berührt, mitgenommen oder versorgt werden", rät die Abteilung Stadtforsten.

Gegebenenfalls müsse beim Fund eines solchen Tieres die Polizei benachrichtigt werden. Das löse eine festgelegte Meldekette aus. "Das Staupevirus ist für alle Caniden, also auch für Haushunde ein gefährliches Virus, welches zum Tod führen kann", so die Warnung.

Schlimme Symptome bei Staupe

Die Staupe kann sich an verschiedenen Organen des Hundes manifestieren, sodass Symptome in unterschiedlichen Bereichen auftreten - etwa im Magen-Darm-Trakt mit Erbrechen, Fressunlust, Durchfall. Sie betrifft aber auch die Atemwege mit Erscheinungen wie eitrigem Nasenausfluss, Husten, Atemnot. Gehirn und Nerven können durch epileptische Anfälle oder Lähmungen beeinträchtigt werden.

Fachleute raten daher dringend: "Verantwortungsbewusste Hundehalter lassen ihre Tiere jährlich schutzimpfen!"

Titelfoto: Anke Brod

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